Erfolgreiche fünfte Auflage der 5GNRWeek
Vom 18. bis 21. November 2024 fand die 5G.NRWeek zum fünften Mal statt. Im Mittelpunkt standen die Themen Technologiesouveränität und Wettbewerbsfähigkeit, Infrastrukturausbau und praxisnahe Anwendungen. Mit zahlreichen Beiträgen von Akteuren aus dem Innovationsnetzwerk, eingebunden in einem abwechslungsreichen Programm aus Online-Veranstaltungen, Workshops und Diskussionen, bot die Woche erneut eine einzigartige Gelegenheit zum Wissensaustausch und zur Vernetzung im vielfältigen Themenspektrum der intelligenten Konnektivität.
Ein Rückblick auf die Highlights der 5G.NRWeek 2024
Montag: Auftakt mit Einblicken in die Forschung
Den Auftakt bildete die Onlinesession „Industrierelevante Einblicke in aktuelle 5G- und 6G-Forschung“, organisiert vom Dortmunder Team des Competence Center 5G.NRW in Kooperation mit dem nordrhein-westfälischen 6GEM-Forschungshub. Moderiert wurde das Format von Dr. Karsten Heimann, TU Dortmund. Seine Gäste präsentierten innovative Ansätze und Ergebnisse aus den Bereichen Produktion, Logistik und nachhaltige Energiesysteme. Diese zeigten eindrucksvoll, wie 5G und 6G auch in diesen Verticals unsere Zukunft prägen werden.
Dienstag: Praktische Anwendungen von 5G
Am zweiten Tag stand die Frage im Mittelpunkt: „Wie wird 5G bereits heute sinnvoll eingesetzt?“. Fabian Seidel vom Team des Competence Center am FIR der RWTH Aachen und seine Gäste präsentierten praxisnahe Beispiele wie den Einsatz von 5G in der Medizin und beim autonomen Fahren – spannende Einblicke in die Anwendungsmöglichkeiten der Technologie.
Mittwoch: Sicherheit im Fokus
Der dritte Tag widmete sich den essenziellen Themen Datenschutz, Angriffserkennung und Netzwerksicherheit im Kontext von 5G und Edge Computing. Gastgeber war das Team des CC5G an der Universität Duisburg-Essen. David Schuster und seine Gäste beleuchteten die Herausforderungen und Lösungen für eine sichere und resiliente vernetzte Zukunft.
Donnerstag: Jahreskonferenz als Höhepunkt der Woche
Mit der Jahreskonferenz unter dem Leitmotiv: „Ziel 2030: Souveräne Konnektivität für die digitale Dekade“ fand die 5G.NRWeek am 21. November ihren Höhepunkt. Das Team des CC5G.NRW an der Bergischen Universität Wuppertal lud wie im Vorjahr ins Oktogon auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen ein. Dort diskutierten Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die Schlüsselrolle der mobilen Konnektivität für die digitale Zukunft von Deutschland und Nordrhein-Westfalen. (Das vollständige Programm und alle Expertinnen und Experten als PDF)
Dr. Andreas Müller (Robert Bosch GmbH und General Chair der 5G ACIA) eröffnete die Konferenz. Foto: Ludger Staudinger 2024
Dr. Andreas Müller (Robert Bosch GmbH und General Chair der 5G ACIA) eröffnete die Konferenz mit einer inspirierenden Keynote „Warum 6G?“, in der er die strategische Bedeutung von 6G für die digitale Transformation hervorhob.
In den Impulsvorträgen zum Thema „State of the Art: 5G in NRW“ wurden vielfältige 5G-Anwendungen aus der Praxis vorgestellt: von nomadischen Netzen für die Feuerwehr über KI-gestützte autonome Baustellen und zukunftssichere Alarmierungssysteme im CHEMPARK bis hin zu 5G-Campusnetzen, Echtzeitkommunikation im Schienenverkehr und Gigabit-Versorgung im ÖPNV.
Das Panel von links nach rechts: Prof. Dr.-Ing. Christian Wietfeld, Dr. Andreas Müller, Tanja Richter, Claudia Plattner, Mona Neubaur und Moderator Tobias Häusler. Foto: Ludger Staudinger 2024
Ein Highlight war das prominent besetzte Panel „Zukunft gestalten: Mobile Konnektivität und Innovation für Deutschland und NRW“. Tobias Häusler moderierte die Diskussion mit Schirmfrau Mona Neubaur (Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen), Claudia Plattner (Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)), Tanja Richter (Vodafone Deutschland), Dr. Andreas Müller (Robert Bosch GmbH und General Chair der 5G ACIA) und Prof. Dr.-Ing. Christian Wietfeld (CC5G.NRW/TU Dortmund). Diskutiert wurde die Realisierung einer europäischen Technologiesouveränität sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik und des starken Industrie- und IKT-Standortes Nordrhein-Westfalen.
Mona Neubaur betonte:
Wir brauchen eine verlässliche digitale Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen. Eine flächendeckende 5G-Versorgung ist ein wesentlicher Standortfaktor und ein wichtiger Beitrag für gleichwertige Lebensverhältnisse und digitale Teilhabe. Mobilfunkversorgung – und selbstverständlich auch die Verfügbarkeit von Glasfaser – ist nicht nur „nice to have“, sondern eine Anforderung unserer Zeit. Ich freue mich, dass dies bislang durch die mehr als 40 Mobilfunkkoordinatorinnen und -koordinatoren im Land vorangetrieben wird und künftig landesgeförderte Digitale Infrastruktur-Koordinatorinnen und -koordinatoren in Kreisen und kreisfreien Städten den Ausbau der digitalen Infrastruktur insgesamt in den Blick nehmen.“
In den Pausen des Konferenztages bestand die Möglichkeit die begleitende Fachausstellung zu besuchen, die maßgeblich von den Teams des CC5G an den Universitäten Dortmund und Wuppertal konzipiert wurde. Die Exhibition präsentierte verschiedene 5G-Use-Cases zu Themen von KI-gestütztem Predictive Slicing für Intralogistikroboter über Anwendungen in der Rettungsrobotik bis hin zur Echtzeitsteuerung von Fahrzeugen in geografisch weit entfernten Campusnetzwerken. Mit Exponaten und eigenen Ständen vor Ort waren u.a. die nordrhein-westfälischen Mobilfunkkoordinatorinnen und -koordinatoren, die Bundesnetzagentur mit ihrem mobilen Messfahrzeug, das BMWK geförderte Projektkonsortium MAVERIC der BMBF geförderte 6GEM-Forschungshub, das Deutsche Rettungsrobotik Zentrum sowie das Fraunhofer IOSB-INA. Die Exponate und Demonstratoren zeigten eindrucksvoll, wie 5G-Technologien die Automatisierung von Arbeitsprozessen, die sichere Kommunikation in sensiblen Umgebungen und die effiziente Nutzung von Ressourcen ermöglichen.
Dr. Andreas Müller, Tanja Richter und Prof. Dr.-Ing. Christian Wietfeld am Rettungsrobotik Diorama / 6G-Testfeld Rettungsrobotik des CNI / TU Dortmund. Foto: Ludger Staudinger 2024
Im zweiten Impulsblock „Use-Cases und relevante Trends“ direkt nach dem Panel stand die aktuelle Nutzung von sicheren und resilienten 5G-Campusnetzen für mobile Anwendungen in der Daseinsfürsorge, im Gesundheitswesen und in industriellen Use-Cases von Logistik bis hin zur Fertigung im Fokus der Präsentationen.
Zufriedene Besucher auf der 5G.NRWeek 2024. Foto: Ludger Staudinger 2024.
Der dritte Impulsblock „What’s next? 5G-Advanced and beyond 5G“ bot einen visionären Ausblick auf Technologien wie „Rekonfigurierbare Intelligente Oberflächen“ (RIS), Cloud RAN und die Integration von KI für effizientere Netzwerke. Er skizzierte die nächsten Schritte im evolutionären Prozess von 5G, über 5G Advanced hin zu 6G eindrucksvoll und zeigte auf, wo dieser Entwicklungsprozess schon heute unsere Möglichkeiten erweitert.
Die 5G.NRWeek 2024 endete mit einer hoch interessanten Abschluss-Keynote von Claudia Plattner (BSI) zum Thema: „Stärkung der Cyber-Security, Resilienz und Souveränität in 5G/6G-Netzen“. Als Grundlage für eine erfolgreiche digitale Zukunft der Cybernation Deutschland hob sie die Bedeutung sicherer und resilienter Kommunikationsinfrastrukturen hervor.
Fazit: Die Diskussionen im Rahmen der fünften 5G.NRWeek zeigten uns die herausragende Bedeutung von sicheren Konnektivitätsinfrastrukturen als einer der zentralen Grundlagen für den Erhalt unserer technologischen Wettbewerbsfähigkeit deutlich auf. Mehr noch, sichere, vertrauenswürdige und nachhaltige Technologien könnten ein Wettbewerbsvorteil in einer geopolitisch zunehmend unsicheren Atmosphäre werden, so Henning Horn, Co-Head of Competence Center 5G.NRW.
Ein herzliches Dankeschön an alle Referentinnen und Referenten, Medienpartner*innen, Aussteller*innen und das 5G.NRW-Innovationsnetzwerk! Im Bild das Konsortium des Competence Center 5G.NRW. Foto: Ludger Staudinger 2024.