Entwicklung automatisierter Logistiksysteme im Hafen Emden

Im Projekt „AutoLog“ werden automatisierte Fahrsysteme und Logistikkonzepte für Autoterminals entwickelt und erprobt, um die Effizienz und Sicherheit zu erhöhen. Mit einem Budget von 5,8 Millionen Euro werden während der dreijährigen Laufzeit 5G-basierte Technologien in einem realen Testfeld evaluiert.

Das Projekt wird im Rahmen des Programms Innovative Hafentechnologien (IHATEC II) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur mit 3,2 Millionen Euro gefördert und vom TÜV Rheinland betreut. Mit der Förderung will die Bundesregierung den Einsatz innovativer Technologien in deutschen See- und Binnenhäfen beschleunigen und damit deren Wettbewerbsfähigkeit stärken. Beteiligte Partner sind unter anderem die Volkswagen Konzernlogistik, die als Verbundkoordinator in Wolfsburg fungiert, das Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen sowie die Telekom Deutschland in Bonn und Unikie in München als assoziierte Partner.

Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, inwieweit durch den Einsatz automatisierter Fahrtechnologien Optimierungspotenziale auf Autoterminals erschlossen werden können. Die Projektpartner analysieren, welche Anforderungen an die Prozessabläufe und die Infrastruktur der Terminals gestellt werden und wie die technische Infrastruktur gestaltet sein muss, um eine robuste und sichere Steuerung der Fahrzeuge zu gewährleisten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Interaktion zwischen Mensch und Technik, um ein intuitives und sicheres Zusammenspiel von automatisierten und manuellen Prozessen zu ermöglichen. Darüber hinaus soll erforscht werden, welche Optimierungen für Lager- und Logistikprozesse realisiert werden können.

Das Projekt besteht aus zwei Hauptbereichen: Erstens Forschung, die durch Simulationsstudien unterstützt wird, um konzeptionelle Ansätze zu testen und mögliche Auswirkungen zu evaluieren. Zweitens die praktische Erprobung dieser Konzepte in einer realen Testumgebung. Dazu gehören Studien mit operativem Personal zu Themen wie Benutzungsfreundlichkeit, Nutzer*innenakzeptanz und kognitiver Arbeitsbelastung. Darüber hinaus werden im Rahmen der Testauswertungen die Arbeitssicherheit und die Mensch-Technik-Interaktion evaluiert. Die Projektbeteiligten heben besonders hervor, dass dieses Projekt das erste seiner Art ist, das Fahrzeugsysteme, automatisierte Fahrsysteme, das öffentliche 5G-Netz und die notwendigen Logistiksysteme in einem Hafenumfeld integriert. Es wird untersucht, wie diese Systeme in der komplexen Umgebung eines Hafens zusammenarbeiten können, um die Betriebsfähigkeit des Hafens zu gewährleisten und zu verbessern.

Auf dem Gelände des Emder Hafens wird ein spezielles Testfeld eingerichtet. Das Volkswagenwerk in Emden bietet nach Angaben des Projektkonsortiums durch seine direkte Anbindung ideale Voraussetzungen für solche Tests. Hier sollen Herausforderungen wie das gleichzeitige Management von automatisiert und manuell gesteuerten Fahrzeugen sowie Fußgängerverkehr gemeistert werden. Für die Tests wird ein digitaler Zwilling des Testfeldes mit LiDAR-Sensoren erstellt, die im Emder Hafen installiert sind. Diese Sensoren erfassen alle Details in Echtzeit mit höchster Genauigkeit, unabhängig von Tageszeit und Wetterbedingungen. Die gewonnenen Daten werden über ein Vehicle Marshalling System verarbeitet, das in einem Edge Data Center der Telekom betrieben wird, um niedrige und sichere Latenzen für die Kommunikation zwischen System und Fahrzeug zu gewährleisten.

Weitere Informationen finden Sie hier: BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH.

Mit der Nutzung von 5G im Rahmen der Hafenlogistik beschäftigt sich auch das Projekt 5G.smart.logport Duisburg aus unserer 5G.NRW-Förderlinie.

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