Fraunhofer IIS forscht an Satellitenkommunikation

Mit dem neuen Weltraumlabor möchte Fraunhofer IIS Innovationen in der Satellitenkommunikation beschleunigen und eine Integration in die 5G-Netze vorantreiben.

Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS hat ein Weltraumlabor eröffnet, das unter den extremen Bedingungen des Weltraums, mit Strahlung, Hochvakuum und großen Temperaturschwankungen, die Funktionsfähigkeit neuer Technologien testet. Darunter unter anderem der Fraunhofer On-Board-Prozessor (FOBP), welcher an Bord des Heinrich-Hertz-Satelliten der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nun im Einsatz ist.

Das Testlabor im All, das die Satellitennutzlast aus 36.000 Kilometern Höhe steuern kann und für verschiedene Anwendungsfälle programmiert werden kann, eröffnet laut Fraunhofer IIS neue Möglichkeiten für die Satellitenkommunikation. Diese Flexibilität der Testumgebung soll Testmöglichkeiten neuer Technologien unter realen Bedingungen ermöglichen, so dass diese direkt und nicht erst nach langwierigen Vorabprüfungen eingesetzt werden. In der Praxis soll dies eine verbesserte Reaktionsfähigkeit in Notfallsituationen ermöglichen, wie bei der Flutkatastrophe im Ahrtal, indem Rettungskräften ein direkter und stabiler Zugang zum Satelliten gewährt wird.

Fraunhofer IIS erforscht die Integration von Satellitenkommunikation in das 5G-Netz mit dem Ziel, Non-Terrestrial Networks zu entwickeln, die terrestrische und satellitenbasierte Datenströme kombinieren. Dies soll eine lückenlose Netzabdeckung auch in entlegenen Regionen sicherstellen. Forschungsinstitute und Unternehmen können das Weltraumlabor in Kooperation mit dem Fraunhofer IIS nutzen, um Technologien unter simulierten Weltraumbedingungen vorzubereiten.

Die Heinrich-Hertz-Mission läuft bereits seit Juli 2023 und stellt den ersten deutschen Kommunikationssatelliten zur Erforschung neuer Technologien. Das Projekt wird im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) von einer breiten Partnerschaft aus Industriepartnern und dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) vorangetrieben. Für die Leitung des Projektes ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn verantwortlich.

Weitere Informationen finden Sie hier: Fraunhofer IIS.

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