O2 Telefónica setzt auf Quantentechnologie für die Mobilfunknetze der Zukunft

Mit Quantencomputing und innovativer Verschlüsselung arbeiten O2 Telefónica, Telefónica SA, Amazon Web Services (AWS), Telefónica Tech und die Polytechnische Universität Madrid (UPM) an Möglichkeiten für die Netzoptimierung und Datensicherheit.

Telefónica setzt auf Quantentechnologien, um die Effizienz und Sicherheit des eigenen Mobilfunknetzes zu steigern. In einem Pilotprojekt werden Quantencomputer und fortschrittliche Verschlüsselungsmethoden getestet, die neue Maßstäbe für die Netzoptimierung und Datensicherheit künftiger Mobilfunkgenerationen setzen.

Ein Schwerpunkt des Projektes liegt auf der Berechnung der optimalen Positionierung von Mobilfunkmasten in München. Hierfür nutzt das Telekommunikationsunternehmen die Rechenleistung eines Quantencomputers, um Milliarden möglicher Konfigurationen zu analysieren. Berücksichtigt werden dabei geografische Gegebenheiten, Frequenzbereiche und potenzielle Interferenzen. Ziel ist es, die Netzabdeckung zu verbessern und gleichzeitig Störungen zu reduzieren, um eine bessere Netzleistung zu gewährleisten. Klassische Computersysteme stoßen bei dieser Art komplexer Berechnung an ihre Grenzen, während Quantencomputer Lösungen liefern können. So können diese Quantenberechnungen helfen, die Netzwerkoptimierung in einem bislang unerreichten Maßstab und Tempo zu ermöglichen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Erforschung neuartiger Verschlüsselungstechnologien, die den steigenden Sicherheitsanforderungen mobiler Kommunikation gerecht werden. Mit Post-Quanten-Kryptografie (PQC), einem Verfahren, das auf mathematischen Problemen basiert, die auch von Quantencomputern nicht effizient gelöst werden können, werden Algorithmen eingesetzt, die selbst mit zukünftiger Technologie nicht ohne weiteres entschlüsselt werden können. PQC schützt so Datenübertragungen auch in einer Welt mit leistungsstarken Quantencomputern. Zusätzlich wird Quantum Key Distribution (QKD) verwendet, um die sichere Übertragung von Schlüsseln auf Basis der Quantenphysik zu ermöglichen. QKD nutzt die Prinzipien der Quantenmechanik, um Kommunikationskanäle so abzusichern, dass kein Informationsabfluss möglich ist – selbst bei potenziellen Angriffen durch andere Quantencomputer. Diese Technologien bilden die Grundlage für widerstandsfähige Mobilfunknetze, die den Sicherheitsanforderungen einer zunehmend digitalisierten Welt gerecht werden.

Das Pilotprojekt wird in Zusammenarbeit mit Telefónica SA, Amazon Web Services (AWS), Telefónica Tech und der Polytechnischen Universität Madrid (UPM) umgesetzt. Ziel ist es, Technologien zu entwickeln, die sowohl die Effizienz als auch die Sicherheit zukünftiger Netzwerke verbessern. Die gewonnenen Erkenntnisse werden direkt in die Entwicklung der 6G-Netzwerkgeneration einfließen, die als Grundlage für künftige digitale Dienste dienen soll.

 

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