Neuer Leitfaden für offene und modulare 5G-Campusnetze veröffentlicht
Das CampusOS-Konsortium hat einen umfassenden Leitfaden zur Planung und Umsetzung offener, modularer 5G-Campusnetze veröffentlicht. In dem dreijährigen Forschungsprojekt arbeiteten 22 Partner aus Industrie und Forschung an einer Referenzarchitektur sowie an technischen Blaupausen für Campusnetze auf Basis des Open-RAN-Prinzips. Ziel ist es, europäischen Unternehmen eine Alternative zu monolithischen Lösungen etablierter Anbieter zu bieten und damit digitale Souveränität sowie Innovationspotenziale zu stärken.
5G-Campusnetze gelten als Schlüsseltechnologie für Industrie 4.0 und zahlreiche weitere Anwendungsbereiche wie Logistik, Bauwesen, Landwirtschaft und Medizin. Sie ermöglichen eine zuverlässige, latenzarme und sichere Kommunikation, was insbesondere für automatisierte Produktionsprozesse, vernetzte Robotik oder teleoperierte Fahrzeuge von Bedeutung ist.
Der nun veröffentlichte Leitfaden „Open Private 5G Networks – from Business Needs to Realization“ bietet Unternehmen praxisnahe Hilfestellung bei der Konzeption zukunftssicherer Campusnetze. Er deckt ein breites Spektrum ab, von der Definition von Anwendungsfällen über technische und wirtschaftliche Anforderungen bis hin zu konkreten Implementierungsschritten.
Prof. Slawomir Stanczak vom Fraunhofer HHI betont die Bedeutung des Leitfadens für die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen: „Offene und modulare Netzarchitekturen fördern Herstellerunabhängigkeit, Innovation und eine nachhaltige Digitalisierung.“ Prof. Thomas Magedanz vom Fraunhofer FOKUS hebt hervor, dass der Leitfaden durch die Zusammenarbeit von Technologieanbietern und Anwendern sowohl innovativ als auch praxisnah sei.
Das Leitprojekt CampusOS wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und von den Fraunhofer-Instituten FOKUS und HHI geleitet. Nach Abschluss des CampusOS-Projekts im März 2025 wird die Forschung im Rahmen der neu gegründeten xG-ALOE (Alliance for Open Enterprise Networks) weitergeführt. Zudem bleiben die Referenztestfelder an den Fraunhofer-Instituten FOKUS und HHI zur Erprobung von Komponenten und Anwendungen verfügbar.
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