Hochschule Merseburg nimmt 5G-Campusnetz in Betrieb

Erstes 5G-Campusnetz der Region soll zukunftsweisende Forschung und Anwendungen in Merseburg ermöglichen.

Die Hochschule Merseburg in Sachsen-Anhalt hat als erste Einrichtung in der Region ein 5G-Campusnetz in Betrieb genommen. Dieses hochschuleigene Netz wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom umgesetzt und nutzt die modernste 5G-Standalone-Technologie sowie lokale Netzinfrastrukturen. Das neue 5G-Netz ermöglicht der Hochschule die Erforschung innovativer Anwendungen, wie autonomes Fahren, Industrie-4.0-Anwendungen, Lösungen für die Logistik und die Gesundheitswirtschaft sowie Augmented Reality. Nicht nur die Hochschule profitiert von dieser Investition, sondern auch das benachbarte Merseburger Innovations- und Technologiezentrum (MITZ). Hier arbeiten Unternehmen und Forschende interdisziplinär an Projekten und nutzen das Campusnetz für Tests und Entwicklungen.

Die Telekom setzt dafür ihre Geschäftskundenlösung „Campus-Netz Private“ mit modernster 5G-Autonomous-Technologie (5G SA) und Technik von Ericsson ein. Das gesamte Netz erstreckt sich über eine Fläche von etwa 30.000 Quadratmetern und deckt sowohl Außen- als auch Innenbereiche ab. Es besteht aus fünf Outdoor-Antennen, zwölf Indoor-Antennen im dritten und vierten Stock des Hochschulhauptgebäudes sowie 32 Indoor-Antennen im MITZ. Genutzt werden Industriefrequenzen im Bereich von 3,7 bis 3,8 Gigahertz, die speziell für die Hochschule reserviert sind. Diese Frequenzen werden auf Antrag von der Bundesnetzagentur zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise stehen den Forschenden und Unternehmen eine Bandbreite von bis zu 100 Megahertz exklusiv zur Verfügung.

Das 5G-SA-Campusnetz der Hochschule Merseburg wird unabhängig vom öffentlichen Mobilfunknetz der Telekom betrieben. Alle Infrastrukturkomponenten, von den Antennen über die aktive Systemtechnik bis zu den Gateways und dem Netzwerkserver, sind direkt auf dem Campusgelände installiert. Dies sorgt für eine besonders sichere und schnelle Datenverarbeitung, da der gesamte Datenverkehr innerhalb des lokalen Netzes bleibt. Die kurzen Übertragungswege der autonomen 5G-Architektur ermöglichen datenintensive Anwendungen mit extrem kurzen Reaktionszeiten im Millisekundenbereich.

Im MITZ wird von der Telekom erstmals über den Testbetrieb hinaus 5G-Positioning auch im Indoor-Bereich zur Verfügung stehen. Diese Technologie ermöglicht es, Objekte in Echtzeit zu orten, was für die Versorgung von Produktions- und Lagerhallen mit Material essenziell ist. Dadurch können Fertigungs- und Logistikprozesse effizienter gestaltet und besser geplant werden. Die Forschenden am MITZ evaluieren mit der Positionierungslösung von Ericsson, die auf dem 3GPP-Standard basiert, weitere zukunftsweisende Anwendungsfälle für und mit der Industrie.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: Deutsche Telekom.

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