Vodafone strebt 6-GHz-Zuweisung für den Mobilfunk an
Der Mobilfunkanbieter Vodafone hat unter realen Bedingungen das 6-Gigahertz (6GHz) Frequenzspektrum getestet und dabei vielversprechende Ergebnisse erzielt. Während eines Tests in Madrid erreichten Ingenieur*innen von Vodafone Downloadgeschwindigkeiten von bis zu fünf Gigabit pro Sekunde (Gbit/s), was das Doppelte der derzeitigen Netzkapazitäten darstellt. Im Durchschnitt wurden Geschwindigkeiten von etwa zwei Gbit/s bei Datentransfers innerhalb von Gebäuden gemessen, was laut Vodafone insbesondere angesichts des hohen Anteils des mobilen Datenverkehrs in geschlossenen Räumen von großer Bedeutung ist. Für den Test wurde ein speziell auf die voraussichtlichen 6-GHz-Frequenzen abgestimmtes Smartphone verwendet. Die Tests zeigen laut dem Mobilfunkkonzern, dass die Technologie das Potenzial hat, eine vergleichbare Abdeckung wie heutige 5G-Netze zu bieten. Das 6-GHz-Band könnte laut kosteneffizient und effizient an bestehenden Mobilfunk-Standorten genutzt werden, um Kapazitätserweiterungen anzubieten, wenn die vorhandene Bandbreite erschöpft ist.
Die Testausrüstung für 6-GHz-Frequenzen wurde an einem bestehenden 5G-Standort in Madrid installiert und umfasste den Vodafone-Campus sowie verschiedene Innenstandorte. Dabei kam die Massive-MIMO-Antennentechnologie zum Einsatz, die bereits in aktuellen 5G-Netzen verwendet wird, um Signale gezielt zu lenken und Netzstörungen zu minimieren. Ein 200-MHz-Kanal wurde verwendet, was etwa dem doppelten Spektrum entspricht, das derzeit für 5G-Dienste zur Verfügung steht und somit höhere Geschwindigkeiten und Kapazitäten für weiterentwickelte 5G-Netze ermöglicht. Die Tests bewerteten die Innenraumabdeckung für verschiedene Gebäudetypen und Entfernungen von der Antenne. In modernen Büros mit Glasfassaden wurden Geschwindigkeiten von etwa 2 Gbit/s gemessen, während in anderen öffentlichen Gebäuden Geschwindigkeiten von etwa 0,5 Gbit/s in einer Entfernung von bis zu 550 Metern erzielt wurden. Die Ergebnisse zeigten auch, dass 6 GHz sowohl Gebäudefassaden durchdringen als auch durch sie hindurchgehen kann, was laut Vodafone die Eignung dieser Frequenzen für den Mobilfunk in Innen- und Außenbereichen unterstreicht.
Die mögliche Nutzung der 6GHz-Frequenzen für den Mobilfunk ab dem Jahr 2025 hängt von den Entscheidungen der Weltfunkkonferenz (WRC) ab, die im kommenden Monat den regulatorischen Rahmen festlegen wird. Vodafone und andere Mobilfunk-Netzbetreiber setzen sich dafür ein, dass das obere 6-GHz-Band für die internationale mobile Telekommunikation (IMT) zugewiesen wird, um die Harmonisierung von 5G-Diensten in verschiedenen Regionen zu fördern. Diese Entscheidung wird vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage nach Datendiensten und der Notwendigkeit, den steigenden Bedarf an Bandbreite im 5G-Netz zu decken, getroffen. Der Mobilfunkkonzern betont zudem die Dringlichkeit, die Nutzung des oberen 6-GHz-Bandes zu harmonisieren, um mögliche Kapazitätsengpässe zu verhindern und die digitale Transformation von Unternehmen und Organisationen des öffentlichen Sektors zu unterstützen.
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