Erfolgreiches Treffen der Fokusgruppe Mobilfunkausbau in NRW

Von regulatorischen Rahmenbedingungen bis hin zu innovativen Technologien - Expertinnen und Experten aus NRW diskutieren Lösungsansätze für den zukünftigen Mobilfunkausbau.

Am 1. April 2025 trafen sich führende Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung an der Bergischen Universität Wuppertal zur Fokusgruppe Mobilfunkausbau, organisiert vom Competence Center 5G.NRW. Im Mittelpunkt standen aktuelle Entwicklungen, regulatorische Herausforderungen und technologische Innovationen im Bereich der digitalen Infrastruktur.

Zum Auftakt gab Lena Weigelin vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW einen Überblick über die aktuellen telekommunikationspolitischen Entwicklungen. Sie wies auf die Verlängerung der Frequenznutzungsrechte durch die Bundesnetzagentur hin, aber auch auf die damit verbundenen Pflichten für die Mobilfunknetzbetreiber. Erstmalig wird es – nach den zwei erfolgreich durchgeführten Messwochen in Nordrhein-Westfalen – im Mai 2025 eine bundesweite Mobilfunkmesswoche geben.

Dr. Maximilian Willkomm vom Kompetenzzentrum Digitale Infrastruktur NRW stellte die zukünftige Arbeit des KDI vor. Das KDI möchte für die Städte und Kommunen in Nordrhein-Westfalen eine neutrale Plattform bieten, Wissen bündeln, Daten sammeln und Vernetzungsarbeit leisten. Mit einem integrierten Blick auf Glasfaser- und Mobilfunkausbau und Rechenzentren unterstützt das neue Kompetenzzentrum den Ausbau der digitalen Infrastruktur in NRW.

Ein weiteres Thema war die Landesbauordnung NRW. Ina Horster und Marieta Gerasimatou von ATC Germany Holdings GmbH analysierten die Auswirkungen der Baugenehmigungsfreiheit auf den Mobilfunkausbau und diskutierten Herausforderungen sowie Chancen für eine beschleunigte Netzinfrastruktur. Das Fazit fiel positiv aus, mit den eingeführten Maßnahmen lassen sich die Laufzeiten der Genehmigungsverfahren deutlich verkürzen.

Praxisnahe Einblicke boten die Mobilfunkkoordinatoren aus verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens: Fabian Hoffmann, Mobilfunkkoordinator der Landeshauptstadt Düsseldorf, stellte den Weg zu einer flächendeckenden 5G-Versorgung in Düsseldorf vor. Er erläuterte aktuelle Fortschritte und Herausforderungen auf dem Weg zu einem flächendeckenden 5G-Netz in der Stadt.
Simeon Buttler, Mobilfunkkoordinator der Stadt Gelsenkirchen, und Oliver Kazmierski von der Stadt Gelsenkirchen stellten das 5G-Campusnetz und das Open Innovation Lab vor. Sie gaben Einblicke in innovative Anwendungsfälle und den Einsatz von 5G in verschiedenen Use Case in unmittelbarer Nähe des Fußballstadions.

Matthias Pohl, Mobilfunkkoordinator des Märkischen Kreises, stellte die umfassenden Maßnahmen zur Mobilfunkmesswoche 2025 vor. Nach den zwei erfolgreichen Mobilfunkmesswochen in NRW (2023) und gemeinsam mit Rheinland-Pfalz (2024) findet die Mobilfunkmesswoche 2025 bundesweit vom 26. Mai bis zum 1. Juni 2025 statt. Mit der Funklochapp der Bundesnetzagentur können dann Bürgerinnen und Bürger wieder selbst umfassende Messungen der Netzabdeckung und der Mobilfunkqualität durchführen. In diesem Jahr soll die Messwoche mit einem breiten Spektrum von Werbemaßnahmen flankiert werden.

Der Nachmittag stand im Zeichen innovativer Technologien. Dr.-Ing. Pascal Jörke (CNI, TU Dortmund) erläuterte die Rolle von Satelliten und Non-Terrestrial Networks als Ergänzung und Erweiterung für den traditionellen Mobilfunk.

Fabian Seidel vom FIR an der RWTH Aachen stellte den, mit Hilfe von 5G optimierten Einsatz von AGV (Automated Guided Vehicles) in der Produktion vor. Die niedrigere Latenz eines 5G-Campusnetzes ermöglicht eine höhere Geschwindigkeit der AGV selbst in Bereichen mit Personenverkehr.

Abschließend nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit zum fachlichen Austausch und Networking. Die Diskussionen zeigten deutlich: Der 5G-Ausbau in NRW birgt sowohl technologische als auch regulatorische Herausforderungen, bietet aber gleichzeitig große Potenziale für die digitale Transformation.

Wir blicken auf eine gelungene Veranstaltung mit vielen motivierten Teilnehmenden zurück und bedanken uns bei den Referentinnen und Referenten für ihre interessanten Beiträge.

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