ETNO veröffentlicht den Bericht „State of Digital Communications 2024“

Der Bericht stützt sich auf Untersuchungen von Analysys Mason und zeigt zum ersten Mal die Fortschritte auf, die bei Innovationen wie 5G SA, Open RAN und Edge Cloud erzielt wurden.

Da innovative Konnektivität für Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit immer wichtiger wird, haben die Investitionen in die Telekommunikation mit 59,1 Milliarden Euro einen neuen Höchststand erreicht. Am Ende des letzten Jahres hatten sechs von zehn Bürger*innen in der EU Zugang zu einem FTTH-Netz. Allerdings waren im letzten Jahr nur 10 von 114 Netzen in Europa 5G-Standalone-Netze (5G SA). Die EU hinkt bei Edge-Cloud-Angeboten sowohl Asien als auch Nordamerika hinterher. Dies deutet darauf hin, dass das europäische Konnektivitäts-Ökosystem am Scheideweg steht.

Die European Telecommunications Network Operators‘ Association (ETNO) veröffentlicht den Bericht „State of Digital Communications 2024“, der auf Untersuchungen von Analysys Mason beruht. Der Bericht zeigt zum ersten Mal den Fortschritt von Innovationen wie 5G SA, Open RAN und Edge Cloud. Diese Technologien definieren die Führungsrolle im Bereich der Konnektivität neu. Für die Erreichung der sozioökonomischen Ziele Europas und die Gewährleistung der strategischen Autonomie der offenen Technologie sind sie von entscheidender Bedeutung.

In Europa sind 10 5G-SA-Netze in Betrieb. Damit liegt Europa vor Nordamerika mit 4 Netzen, aber noch hinter Asien mit 17 Netzen. Bei der Edge-Cloud hatte Europa 2023 vier kommerzialisierte Angebote. Damit lag Europa sowohl hinter dem asiatisch-pazifischen Raum (17 Angebote) als auch hinter Nordamerika (9 Angebote). Im Bereich des offenen Funkzugangs (Open RAN) liegt Europa mit 11 Versuchen und Implementierungen vor Nordamerika (8), aber hinter Asien und Japan (19). Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit einer innovations- und investitionsfreundlichen Industriepolitik, die sich auf das europäische Konnektivitäts-Ökosystem konzentriert. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende des Jahrzehnts eine flächendeckende 5G- und Gigabit-Abdeckung zu erreichen. Der Bericht offenbart, dass noch erhebliche zusätzliche Investitionen in den Ausbau erforderlich sind, um diese Ziele zu erreichen. Im Jahr 2023 erreichte 5G 80 Prozent der europäischen Bevölkerung. Im Vorjahr waren es 73 Prozent. Im Vergleich zu Südkorea (98 Prozent), den USA (98 Prozent), Japan (94 Prozent) und China (89 Prozent) hinkt Europa jedoch immer noch hinterher.

Die Verzögerungen bei der Einführung, die sich auf die Nutzenden auswirken, spiegeln sich sowohl in den suboptimalen Pro-Kopf-Investitionen als auch in der insgesamt schwachen Finanzlage des Sektors wider. Dies gebe Anlass zur Sorge hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit, so der Bericht. Im Jahr 2022 beliefen sich die Telekommunikationsinvestitionen pro Kopf in Europa auf 109,1 Euro. Dies ist weniger als in Südkorea (113,5 Euro) und deutlich weniger als in den USA (240,3 Euro). In absoluten Zahlen belaufen sich die europäischen Telekommunikationsinvestitionen 2022 jedoch auf 59,1 Mrd. Euro gegenüber 56,3 Mrd. Euro im Vorjahr, wobei 60 bis 70 Prozent auf den Ausbau der Mobilfunk- und Festnetze entfallen. Die Einnahmen des Sektors, gemessen am durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer (ARPU), sind nach wie vor die niedrigsten weltweit: Im Jahr 2022 lag der ARPU im Mobilfunk in Europa bei 15,0 Euro. In den USA hingegen lag er bei 42,5 Euro, in Südkorea bei 26,5 Euro und in Japan bei 25,9 Euro.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: ENTO.

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