Europas Netzbetreiber fordern Freigabe des oberen 6 GHz-Frequenzbands für den Start von 6G

In einem gemeinsamen Schreiben drängen Telekommunikationsunternehmen auf eine zukunftsorientierte Frequenzpolitik.

Europäische Telekommunikationsunternehmen haben sich in einem gemeinsamen Schreiben zur Bedeutung des oberen 6 GHz-Frequenzbands (6,425–7,125 GHz) für die mobile Kommunikation geäußert. Sie betrachten diesen Frequenzbereich als zentral für die Implementierung der nächsten Mobilfunkgeneration 6G und die Entwicklung entsprechender Dienste. Die Verfügbarkeit des Spektrums wird als Schlüsselfaktor für die digitale Wettbewerbsfähigkeit Europas eingeschätzt.

Das obere 6 GHz-Band könnte nach Einschätzung der Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung des wachsenden Datenverkehrs und beim Ausbau mobiler Netzwerke spielen. Während in den USA auch eine Nutzung dieses Spektrums für Wi-Fi diskutiert wird, betonen die europäischen Anbieter dessen besondere Relevanz für den Mobilfunk. Für einen erfolgreichen Start von 6G wird ein durchgängig nutzbarer Frequenzbereich als unverzichtbar angesehen. Ein zusätzlicher Bedarf an Wi-Fi-Spektrum besteht aus Sicht der Betreiber nicht. Stattdessen sehen sie das bislang weitgehend ungenutzte 480 MHz-Spektrum im unteren 6 GHz-Band als geeignet an.

In dem Schreiben wird darauf hingewiesen, dass eine verzögerte oder eingeschränkte Entscheidung über die Nutzung dieses Spektrums die technologische Souveränität Europas beeinträchtigen und zu Nachteilen im globalen Wettbewerb führen könnte.

Die zukünftige Nutzung des 6 GHz-Bandes sollte aus Sicht der Unternehmen Teil der strategischen Frequenzpolitik Europas sein. Zur Debatte stehen zwei Optionen: entweder neue Frequenzen im 7–8 GHz-Bereich im Rahmen der Weltfunkkonferenz 2027 zu identifizieren oder das bestehende obere 6 GHz-Band zeitnah für 6G freizugeben.

 

Weitere Informationen finden Sie im Brief der GSMA.

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