Fraunhofer IIS entwickelt Verfahren zur Integration von Satelliten ins 5G-Netz

Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts „TRANTOR“ hat das Fraunhofer IIS ein innovatives Verfahren entwickelt, mit dem sich Satelliten effizient in 5G-Mobilfunknetze integrieren lassen.

Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS hat im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Projekts „TRANTOR“ ein neues Verfahren zur Integration von Satelliten in 5G-Mobilfunknetze entwickelt. Das Verfahren soll die satellitengestützte Kommunikation für 5G- und zukünftige 6G-Netze revolutionieren und so eine zuverlässige weltweite Konnektivität ermöglichen.

Ziel des Projekts „TRANTOR“ ist es, Satelliten als zentrale Akteure in die Kommunikationsinfrastruktur von Mobilfunknetzen zu integrieren. Insbesondere soll der Übergang von 5G zu 6G durch den effizienten Einsatz von Satellitenkommunikation in sogenannten „Non-Terrestrial Networks“ (NTN) erleichtert werden. Dabei spielen Satelliten eine Schlüsselrolle, vor allem um entlegene Regionen zu erreichen, die mit terrestrischen Mobilfunknetzen nur schwer zu versorgen sind. Die Herausforderung bei der Integration von Satelliten als vollwertige Basisstationen liegt jedoch in deren begrenzter Rechenkapazität und den extremen Latenzen bei der Signalübertragung im Weltraum.

Um diese technischen Hürden zu überwinden, hat das Fraunhofer IIS in einem Labor-Experiment das Split-Verfahren eingesetzt, das eine 5G-Basisstation in zwei Teile aufteilt. Ein Teil der Signalverarbeitung findet vor Ort statt, der andere Teil wird auf den Satelliten ausgelagert. So können auch leistungsschwächere Satelliten in das Netz integriert werden, ohne die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems zu beeinträchtigen. Das Verfahren senkt den Energieverbrauch und minimiert den Ressourceneinsatz, so dass Satelliten als aktive Komponenten eines globalen 5G-Netzes agieren können, ohne dass teure und leistungsstarke Bordprozessoren benötigt werden. Für das Experiment setzte das Fraunhofer IIS einen Kanalemulator ein, der die extremen Bedingungen im Weltraum simuliert. Durch die Verbindung zu einem geostationären Satelliten in 36.000 Kilometern Höhe konnte gezeigt werden, dass die Aufteilung der Basisstation zwischen Bodenstation und Satellit effizient funktioniert.

Das Projekt „TRANTOR“ ist ein wesentlicher Bestandteil der Bemühungen der Europäischen Kommission, die Entwicklung und Integration der Satellitenkommunikation für 5G und darüber hinaus zu fördern. Durch die Erweiterung der Mobilfunkinfrastruktur um Satelliten und nicht-terrestrische Plattformen soll ein universelles und krisenfestes Kommunikationsnetz entstehen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Das könnte Sie auch interessieren

29.06.2023
Ericsson Mobility Report: 1,5 Milliarden 5G-Abonnements bis Ende 2023
Ericsson berichtet in seinem aktuellen Mobility Report über das weltweite Wachstum der 5G-Nutzung und die führende Rolle Indiens auf dem 5G-Markt. Insgesamt ist ein Anstieg der 5G-Mobilfunk­abonnements in allen Regionen...
News-Artikel lesen
07.08.2019
Elektromobilhersteller e.GO nutzt Campusnetz
07.08.2019 Gemeinsam mit Vodafone und dem Ausrüster Ericsson hat der Elektromobilhersteller e.GO ein Campusnetz mit 5G-Technologie in seinem Werk 1 am Standort Aachen Rothe Erde aufgebaut. In der „Two Touch...
News-Artikel lesen
14.12.2022
Höhere Upload-Geschwindigkeiten durch 5G-Carrier Aggregation
O2 Telefónica hat in Zusammenarbeit mit Nokia erstmals 5G-Carrier Aggregation beim Upload von Daten ermöglicht. Beim Verfahren der 5G-Carrier Aggregation wurden zwei 5G-Frequenzen miteinander gebündelt, mit dem Ziel die maximale...
News-Artikel lesen
5G.NRW Eco-Score: Nachhaltige Dimensionierung und Einsatz von 5G Anwendungen mit dem 5G Energieplaner
News-Artikel lesen
Projekt USIN5G erfolgreich abgeschlossen
Nach dreijähriger Laufzeit wurde das Forschungsprojekt „Usage Scenarios for Innovation Networks in 5G“ (USIN5G) erfolgreich beendet. Das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit 3,5 Millionen Euro geförderte Projekt hatte...
News-Artikel lesen
18.11.2020
5G.NRW mit Teilnahme an internationaler Webinar-Reihe zu 6G-Forschungsvisionen
Das Competence Center 5G.NRW hat nach einer internationalen Zusammenarbeit zur Entwicklung von Ideen und Konzepten für ein White Paper zu Critical and Massive Machine Type Communication (MTC) towards 6G nun...
News-Artikel lesen
26.09.2024
Oktoberfest 2024 bricht Mobilfunk-Datenrekorde
Das diesjährige Oktoberfest hat bereits am ersten Wochenende einen neuen Rekord in Bezug auf den mobilen Datenverbrauch aufgestellt. Die Besucher*innen der Wiesn nutzten die Mobilfunknetze intensiv, um ihre Erlebnisse in...
News-Artikel lesen
Sub-THz-Technologie für Diagnostik und Patientenüberwachung
Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI), Nokia Bell Labs und die Charité – Universitätsmedizin Berlin sind eine strategische Partnerschaft eingegangen, um das Potenzial von Sub-THz-Frequenzen für das Gesundheitswesen zu erforschen. Ziel der...
News-Artikel lesen
20.08.2019
Telekom und Ericcson bieten Campusnetze an
20.08.2019 Deutsche Telekom und Ericsson gehen eine neue strategische Partnerschaft ein: Gemeinsam bieten sie Unternehmen Campus-Netze auf Basis von 5G und LTE an. Das Angebot schließt die gesamte Wertschöpfungskette ein:...
News-Artikel lesen
20.04.2019
Frequenzen für das Betreiben regionaler und lokaler drahtloser Netze
20.04.2019 Die Bundesnetzagentur hat im März 2019 „Grundlegende Rahmenbedingungen des zukünftigen Antragsverfahrens für den Bereich 3.700 MHz – 3.800 MHz für Anwendungen des drahtlosen Netzzugangs“ im Internet und im Amtsblatt...
News-Artikel lesen
10.07.2024
Zukunft des Mobilfunks: Nokias 6G-Vision
Nokia zufolge wird 6G vor allem das wachsende Geräte-Ökosystem besser unterstützen. Dies soll unter anderem durch die Nutzung und Beschleunigung der Leistungsfähigkeit von KI in Verbindung mit anderen aufkommenden Technologien...
News-Artikel lesen
01.12.2021
Telefónica nutzt Huaweis All-In-One Antennen für 5G-Netz in Deutschland
Der Platz wird gerade in Großstädten immer knapper, das gilt auch für Antennenmasten beispielsweise an hohen Gebäuden. Bei normalen Masten werden für jeden Netzbereich eigene Antennen benötigt. Somit müssten Anbieter...
News-Artikel lesen