Fraunhofer IZM stellt Studie zur Modellierung der Umweltbilanz der deutschen Mobilfunknetze vor

Die Studie beleuchtet den herstellungs- und nutzungsbezogenen CO2-Fußabdruck heutiger und zukünftiger Mobilfunknetze.

Das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM hat im Auftrag des Umweltbundesamtes eine umfassende Analyse zum CO2-Ausstoß und Energieverbrauch der deutschen Mobilfunknetze bis ins Jahr 2030 vorgelegt. Die Studie „Umweltbezogene Technikfolgenabschätzung Mobilfunk in Deutschland“ (UTAMO) beleuchtet die aktuellen und prognostizierten Umweltauswirkungen der Mobilfunkinfrastruktur, insbesondere den CO2-Fußabdruck durch Herstellung und Betrieb der Mobilfunknetze.

Die Untersuchung basiert auf einem detaillierten, lebenszyklusorientierten Bilanzmodell. Ziel ist die genaue Erfassung der CO2-Emissionen und des Energiebedarfs, die mit der Herstellung der Mobilfunkkomponenten und dem Stromverbrauch im Betrieb verbunden sind. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse der Funktechnologie, einschließlich der Basisstationen und der optischen Transport- und Vermittlungstechnik. Zudem wurden in dem Modell auch der zusätzliche Energiebedarf für die Kühlung der Technik und die Verluste bei der Stromversorgung berücksichtigt.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass trotz steigender Energieeffizienz der Mobilfunktechnologien der absolute Energie- und Ressourcenbedarf der Infrastrukturen aufgrund des fortschreitenden Netzausbaus und des zunehmenden Datenverkehrs weiter ansteigt. Die Prognose basiert dabei auf der Annahme einer kontinuierlichen Wachstumsrate des mobilen Datenverkehrs und modelliert auf dieser Grundlage den zukünftigen Netzausbau sowie die Nutzungsintensität.

Die Analyse legt jedoch auch dar, dass der erhöhte Datenverkehr nicht zwingend zu einem proportionalen Anstieg des Energiebedarfs führen muss. Durch gezielte Optimierungsmaßnahmen, wie die regelmäßige Modernisierung der Technologie und die effiziente Auslegung der Standorte, soll sich das Wachstum des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes begrenzen lassen.

Das entwickelte Bilanzmodell bietet laut den Forschenden eine solide Grundlage zur detaillierten Bewertung der ökologischen Auswirkungen der Mobilfunktechnologien. Es ermöglicht die Erstellung von Szenarien unter Berücksichtigung des technischen Fortschritts, unterschiedlicher Nutzungsintensitäten sowie betrieblicher Maßnahmen der Netzbetreiber.

Die Studie wurde im Rahmen des UTAMO-Projekts vom Fraunhofer IZM im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) im Zeitraum von 2019 bis 2021 erstellt und kann von der Webseite des Umweltbundesamtes heruntergeladen werden.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: Fraunhofer IZM.

Das könnte Sie auch interessieren

15.03.2023
Satellitenkommunikation für Smartphones
Samsung Electronics hat erstmals die standardisierte 5G-Modemtechnologie für nicht-terrestrische Netze (NTN) getestet. Mit Hilfe dieser Technologie ist eine direkte Kommunikation zwischen Smartphones und Satelliten möglich. Dies könnte vor allem für...
News-Artikel lesen
Open Lab „i14y“ zur Beschleunigung der Netz-Disaggregation und Open RAN-Entwicklung in Berlin gegründet
Die Digitalisierung erfordert immer flexiblere und leistungsfähigere Netze, während die Disaggregation mehr Agilität, Innovation und Alternativen für alle Marktteilnehmer verspricht. Das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderte...
News-Artikel lesen
17.02.2021
Mit 5G: Entwicklung neuer Formen der Arbeit
Ein Konsortium um die Gemeinde Barleben hat vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des 5x5G-Wettbewerbs 3,4 Millionen Euro Förderung erhalten. Das Projekt „5G industrial working und...
News-Artikel lesen
10.06.2020
5G-Modellprojekt für Siegen-Wittgenstein
Der Kreis Siegen-Wittgenstein will ein Modellprojekt für den Einsatz von superschnellem 5G-Mobilfunk realisieren. Zuständig dafür soll die Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKG-SWF) sein, die die fünf südwestfälischen Kreise besitzen. Das geht aus...
News-Artikel lesen
10.11.2021
Vernetzte Mobilität im öffentlichen Nahverkehr
Moderne vernetzte Technologien werden schon seit geraumer Zeit im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt, um unter anderem Telemetrie oder Videoüberwachung zu ermöglichen. So bietet auch der neue Mobilfunkstandard 5G vielversprechende Möglichkeiten für...
News-Artikel lesen
04.02.2021
Erforschung von industriellen 5G-Anwendungen im IndustrieStadtpark Troisdorf
Ab Februar 2021 werden auf dem Gelände des IndustrieStadtpark Troisdorf industrielle 5G-Anwendungen untersucht. Gefördert wird das aus sieben Partnern bestehende Konsortium vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Die...
News-Artikel lesen
5G-Innovationen im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Der neue Mobilfunkstandard 5G gilt als Schlüsseltechnologie für die Zukunft der Mobilität, des Gesundheitswesens, des Bauwesens sowie für Smart City-Dienste. Um die genauen Möglichkeiten von 5G zu erforschen wurde das...
News-Artikel lesen
Das 5G.NRW-Förderprojekt 5G-Furios ist gestartet
Das Projektkonsortium des Forschungsprojektes besteht aus dem Lehrstuhl für Digitale Kommunikationssysteme der Ruhr-Universität Bochum, der SMS digital GmbH, der oculavis GmbH sowie der GLASFASER RUHR GmbH & Co. KG. Konsortialführer...
News-Artikel lesen
„Centre for Health“ für digitale Services im Gesundheitssystem
Durch die noch anhaltende Covid-19 Pandemie ist sichtbar geworden, wie bedeutsam ein modernes Gesundheitssystem sein kann und als wie wertvoll sich digitale Services im Gesundheitswesen erweisen können. Doch nicht überall...
News-Artikel lesen
Whitepaper zu Cloud-nativen Ansätzen und 5G Service-Innovationen
Das Whitepaper “5G Services Innovation” befasst sich mit neuen 5G-Diensten für eine Vielzahl von Anwendungen, wie u.a. Cloud-Gaming, Smart Utility Grid-Verbesserungen, unbemannte Luftfahrzeuge und weiteren Diensten. Dabei werden sowohl Hindernisse...
News-Artikel lesen
26.02.2024
Forschungsprojekt für die 5G-Versorgung in ländlichen Gebieten startet
Die stetige Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien ist die Grundlage für die fortschreitende Digitalisierung. Insbesondere Kommunikationsinfrastrukturen mit hohen Bandbreiten und geringen Latenzzeiten sind für die intelligente Vernetzung und Zusammenarbeit von...
News-Artikel lesen
24.02.2025
Nachhaltige und resiliente Kommunikationsnetze der Zukunft
Kommunikationsnetze sind eine der wesentlichen Infrastrukturen des digitalen Zeitalters.
News-Artikel lesen