Reallabor für autonome Mobilität in Magdeburg gestartet

In dem Reallabor IMIQ entwickelt die Otto-von-Guericke-Universität praxisnahe Lösungen für den vernetzten Verkehr der Zukunft.

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat im Wissenschaftshafen Magdeburg ein Reallabor eröffnet. In diesem Labor werden innovative Mobilitätskonzepte erforscht. Ziel ist es, zukunftsfähige Verkehrslösungen zu entwickeln. Diese sollen sich eng an den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren. Das Projekt „Intelligenter Mobilitätsraum im Quartier“ (IMIQ) wird mit insgesamt 14,7 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

Die Erprobung eines integrierten Mobilitätssystems, das autonome Fahrzeuge, eine intelligente digitale Infrastruktur und eine kontinuierliche Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger miteinander verknüpft, bildet den Schwerpunkt des Projekts. Ein autonom fahrender E-Shuttlebus soll ab dem Jahr 2027 den Wissenschaftshafen mit dem Universitätscampus und dem öffentlichen Nahverkehr verbinden. Ohne Sicherheitsfahrer wird der Betrieb von einer zentralen Leitstelle aus gesteuert. Das System basiert technologisch auf der Kombination aus Sensorik, Kameras und einem 5G-Testfeld.

Ein digitales Abbild des Stadtquartiers, ein sogenannter digitaler Zwilling, ergänzt den realen Betrieb. Mithilfe dieses virtuellen Modells können Verkehrsflüsse, Verhaltensmuster und Nutzungsdaten erfasst sowie dynamische Simulationen ermöglicht werden. Auf dieser Grundlage ist es möglich, Mobilitätsangebote flexibel anzupassen, Ressourcen effizient einzusetzen und die Bedürfnisse der Bevölkerung in Echtzeit zu berücksichtigen.

Das IMIQ-Reallabor verfolgt einen dezidiert interdisziplinären Ansatz. Neben ingenieurwissenschaftlichen Komponenten, die der Fahrzeug- und Infrastrukturgestaltung dienen, fließen auch umweltpsychologische, informatische und sozialwissenschaftliche Perspektiven ein. Das Projekt besteht aus Analysen zur Nutzerakzeptanz, der datenbasierten Entwicklung von KI sowie partizipativen Formaten wie Bürgerworkshops und Umfragen.

 

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