Technische Hochschule Brandenburg nimmt 5G-Standalone-Netz in Betrieb

Das Projekt „5G-Testbed-BB“ dient der Erforschung, Entwicklung und Erprobung der 5G-Technologie und soll Unternehmen und Behörden den Zugang zu innovativen Netztechnologien ermöglichen.

Die Technische Hochschule Brandenburg (THB) betreibt ein eigenes 5G-Campusnetz. Unter der Konsortialführung des Wirtschaftsministeriums des Landes soll die neue Technologie an der THB im Verbundprojekt „5G-Testbed-BB“ erforscht, entwickelt und erprobt werden, um den digitalen Wandel im Land Brandenburg zu beschleunigen. Ziel des 2023 startenden Verbundprojekts „5G-Testbed-BB“ ist es, die Wirtschaft und Verwaltung des Landes – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sowie die öffentliche Verwaltung – innovativer, effizienter und resilienter zu machen. An der THB in Brandenburg an der Havel wurde daher am 15. Januar 2024 das erste 5G-Campusnetz des Forschungsverbundes in Betrieb genommen. Weitere Campusnetze im Rahmen des Verbundprojektes sollen in Kürze in Schönhagen, Cottbus und Welzow auf- bzw. ausgebaut werden.

Die THB nutzt die Geschäftskundenlösung „Campus-Netz Private“ der Telekom. Dabei kommt die 5G-Standalone-Technologie (5G SA) zum Einsatz. Im Hauptgebäude und im Wirtschaftswissenschaftlichen Zentrum der THB hat der Netzbetreiber dafür acht Indoor-Antennen auf zwei Etagen installiert. Im Außenbereich des Hochschulgeländes wurden drei weitere Mikro-Sendestationen errichtet. Besonderheit des Projekts: Zusätzlich zum 5G-Campusnetz hat die Telekom erstmals eine Wi-Fi 6E-Infrastruktur aufgebaut, die parallel zum 5G-SA-Netz betrieben wird. So wird die Hochschule nicht nur spezifische Anwendungsfälle testen, sondern auch untersuchen, wie die beiden Technologien zusammenwirken.

Das neue 5G-SA-Campusnetz wird getrennt vom öffentlichen Mobilfunknetz betrieben. Die gesamte Infrastruktur – von den Antennen über die aktive Systemtechnik und die Gateways bis hin zu den Netzwerkservern – befindet sich auf dem Gelände der Technischen Hochschule Brandenburg. Auf diese Weise bleibt der gesamte Datenverkehr innerhalb des lokalen Campusnetzes. Die Verarbeitung der Daten ist durch diese lokale Anbindung besonders sicher und schnell. Datenintensive Anwendungen mit ultrakurzen Reaktionszeiten im Millisekunden Bereich werden durch die kurzen Wege der eigenständigen 5G-Architektur unterstützt. Das 5G-SA-Netz funkt auf Frequenzen im Bereich von 3,7 bis 3,8 Gigahertz. Diese Frequenzen sind speziell für die Hochschule reserviert. Damit wird den Forschenden eine Bandbreite von bis zu 100 Megahertz zur Verfügung gestellt.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: Deutsche Telekom.

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