Bessere Mobilfunkversorgung in Zügen

Die Deutsche Bahn und die Deutsche Telekom ziehen nach drei Jahren Zusammenarbeit eine positive Bilanz. Auf vielen Strecken konnten der Empfang verbessert und die Bandbreiten erhöht werden.

Drei Jahre nach dem Start ihrer Kooperation zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung an Bahnstrecken ziehen die Deutsche Bahn und die Deutsche Telekom eine positive Bilanz. Auf vielen Strecken profitieren Reisende im Mobilfunknetz der Telekom von nahezu lückenlosem Empfang und deutlich höheren Datenraten.

Seit Sommer 2021 wurden 470 neue Mobilfunkmasten errichtet und rund 1.900 bestehende Standorte modernisiert. Auf den 7.800 Kilometern Hauptverkehrsstrecken erhalten Telekom-Kunden eine Netzabdeckung von 99 Prozent mit einer Mindestbandbreite von 200 Mbit/s. Das sind zwölf Prozentpunkte mehr als zu Beginn der Kooperation. Auf 95 Prozent der Strecken beträgt die Bandbreite sogar 300 Mbit/s. Auch auf sogenannten Hochfrequenzstrecken, die täglich mehr als 2.000 Fahrgäste nutzen, wurde die Netzabdeckung von 73 auf 94 Prozent verbessert.

Auch die Nebenstrecken konnten deutlich verbessert werden. Auf rund 12.000 Kilometern ist die Versorgung auf 96 Prozent mit einer Geschwindigkeit von mindestens 100 Mbit/s gestiegen. Insgesamt wurden in den vergangenen drei Jahren rund 5.500 Kilometer Schienennetz neu mit Breitband versorgt. Damit sind viele Strecken nun nahezu ohne Funklöcher versorgt. Zu diesen Strecken gehören zum Beispiel die Verbindungen Frankfurt-Nürnberg-München, Köln-Düsseldorf-Dortmund und Berlin-Leipzig-Erfurt.

Die Deutsche Bahn setzt verstärkt auf so genannte mobilfunkdurchlässige Scheiben, um den Mobilfunkempfang in Zügen weiter zu verbessern. Dabei wird in die dünne Metallschicht der Scheiben, die normalerweise als Sonnenschutz dient, mit einem speziellen Laserverfahren ein feines Muster gelasert. Diese Technologie ersetzt nach und nach die bisher eingesetzten Repeater, die das Signal ins Wageninnere weiterleiten. Die neuen ICE 3neo werden bereits ab Werk mit Spezialfenstern ausgestattet. Für die Nachrüstung der bereits im Einsatz befindlichen Fernverkehrszüge hat die Bahn rund 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Bis zum Jahr 2026 sollen auch schwierige Strecken wie die Strecke Berlin – Rostock, die durch Naturschutzgebiete führt, komplett mit Mobilfunk abgedeckt sein.

Eine weitere Verbesserung der Mobilfunkversorgung ist auch in den Tunneln geplant. Zwar sind bereits mehr als 100 Tunnel auf den ICE-Strecken mit leistungsstarken Mobilfunkanlagen ausgestattet. Dies stellt jedoch eine technische Herausforderung dar, da die Mobilfunkanlagen aus Sicherheitsgründen nur installiert werden können, wenn die Tunnel komplett für den Zugverkehr gesperrt sind. Dennoch planen die Deutsche Bahn und Telekom die Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit und den Ausbau der Versorgung in weiteren Bereichen.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: Deutsche Bahn.

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