Projektabschluss von CAPTN „Förde 5G“ – Fortschritte in autonomer Schifffahrt

Die Zusammenarbeit von CAU, Port of Kiel und Industriepartnern bringt 5G-basierte Lösungen für die Schiffsfernsteuerung, die Hafenlogistik und den Segelsport.

Die CAPTN-Initiative hat das Forschungsprojekt „Förde 5G“ nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen. Ziel des Projekts war die Erforschung der Einsatzmöglichkeiten von 5G-Mobilfunk im maritimen Bereich, insbesondere für den Betrieb einer ferngesteuerten oder teilautonomen Fähre, für die Hafenlogistik sowie für den Segelsport. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit rund 3,6 Millionen Euro gefördert.

Ein zentraler Fokus des Projekts lag auf der Entwicklung und Erprobung einer Fernsteuerung für eine Personenfähre über 5G. Dazu wurde der Forschungskatamaran „MS Wavelab“ genutzt, der über ein landseitiges Kontrollzentrum gesteuert und überwacht werden konnte. Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) entwickelte dafür in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Addix GmbH und Anschütz GmbH eine Technologie zur verzögerungsarmen Übertragung großer Datenmengen. So konnten Kamerabilder, Radar- und Antriebsdaten mit geringer Latenz zwischen Schiff und Kontrollzentrum ausgetauscht und der Katamaran in Echtzeit gesteuert werden. Die Forschenden sehen darin einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur autonomen Fähre.

Im Bereich der Hafenlogistik arbeiteten der Port of Kiel und die CAU an der digitalen Überwachung und Lokalisierung von Gütern während der Lagerung und Verladung. Mithilfe von 5G konnten die Positionen der einzelnen Ladungen in Echtzeit verfolgt und den jeweiligen Transporten zugeordnet werden. Dies soll die Ein-, Um- und Auslagerungsprozesse im Hafen kostengünstiger gestalten und fehlerhafte Verladungen reduzieren. Durch die verbesserte Kontrolle des Materialflusses könnten zukünftig größere Transportmengen mit weniger Zeitaufwand bewältigt werden.

Auch für den Segelsport brachte das „Förde 5G“-Projekt neue Möglichkeiten. Die 5G-Technologie ermöglichte eine Echtzeitübertragung von Daten, die für das Coaching und die Analyse von Regatten genutzt werden kann. Diese Erkenntnisse könnten das Coaching im Segelsport und die Wettkampfvorbereitung künftig gezielt unterstützen.

Das Projekt „Förde 5G“ der CAPTN-Initiative hat gezeigt, dass die 5G-Technologie in der maritimen Wirtschaft in verschiedenen Bereichen wie der Fernsteuerung von Schiffen, der Optimierung von Hafenlogistikprozessen und der Nutzung von Echtzeitdaten im Segelsport anwendbar ist. Nach Abschluss des Projekts sind derzeit keine Folgeprojekte geplant.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: CAPTN Netzwerkbüro.

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