Zukunftstechnologien im Fokus: BMBF fördert neue Digitalprojekte

Vom BMBF geförderte Innovationen sollen IT-Sicherheit, KI und Kommunikationstechnologien voranbringen.

Im Februar 2025 starteten mehrere vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekte im Bereich Vernetzung und Sicherheit digitaler Systeme. Diese Initiativen sollen technologische Fortschritte in den Bereichen IT-Sicherheit, Künstliche Intelligenz (KI) und moderne Kommunikationssysteme ermöglichen. Eine Übersicht über alle vom BMBF geförderten Projekte zum Themenbereich Vernetzung und Sicherheit digitaler Systeme finden Sie im hauseigenen Such-Tool. Sie können die Projekte nach den Kategorien Thema (Kommunikation, IT-Sicherheit und Leben digital), Jahr (2008–2027) sowie Bekanntmachung (u. a. 5G: Industrielles Internet, 5G: Taktiles Internet oder 6G-Forschungshub; Plattform für zukünftige Kommunikationstechnologien und 6G) filtern. Im Folgenden stellen wir Ihnen die Projekte, die im Februar gestartet sind, kurz vor.

VEHHC: Optimierung von KI-Prozessen für 6G-Technologien mit innovativen Rechenprozessoren

An der Humboldt-Universität zu Berlin wird im Rahmen des Projekts VEHHC ein innovativer Hybridchip erforscht, der für hochkomplexe Matrixberechnungen in 6G-Kommunikationsnetzen optimiert ist. Der mit 0,79 Millionen Euro geförderte Chip kombiniert analoge und digitale Komponenten, um energieeffiziente Hochleistungsberechnungen zu ermöglichen. Das Ziel des bis Januar 2026 laufenden Projekts ist es, eine leistungsstarke Rechenarchitektur zu entwickeln, die den wachsenden Anforderungen von KI- und Edge-Computing-Anwendungen gerecht wird.

TI.ASM: Bedrohungsorientierte Überwachung der Angriffsfläche

Die ENTRYZERO GmbH aus Bochum arbeitet an einem innovativen System zur Identifizierung und Überwachung von IT-Sicherheitslücken in Unternehmen. Das mit 0,72 Millionen Euro geförderte Projekt setzt auf KI-gestützte Analysen, um Schwachstellen in IT-Infrastrukturen zu erkennen und priorisierte Handlungsempfehlungen bereitzustellen. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die oft über begrenzte IT-Ressourcen verfügen, sollen durch diese Lösung bis Januar 2026 besser vor Cyberangriffen geschützt werden.

HyperMAC: Innovative Funkzugriffstechnologien für zuverlässige latenzarme Netzwerke in industriellen Echtzeitanwendungen

Die fünfeinhalb Funksysteme GmbH aus Dresden forscht an neuen Funktechnologien für latenzarme Echtzeit-Netzwerke in der Industrie. Ziel des mit 0,8 Millionen Euro geförderten Projekts HyperMAC ist es, bestehende Mikrochips durch eine innovative Medienzugriffssteuerung (MAC) effizienter zu nutzen und die Zuverlässigkeit drahtloser Kommunikationssysteme zu verbessern. Die bis November 2026 laufenden Entwicklungen sollen insbesondere für autonome Transportsysteme und Industrie-Robotik von Bedeutung sein.

DataAnchor: KI-basierte Verhinderung von Datenlecks

Die CyberTide GmbH aus Berlin entwickelt mit DataAnchor eine Cloud-Sicherheitslösung, die moderne Verfahren maschinellen Lernens zur Prävention von Datenlecks einsetzt. Durch den Einsatz von Transformer-Modellen sollen interne Bedrohungen wie Datenmissbrauch oder versehentliche Weitergabe frühzeitig erkannt und automatisch Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Das mit 0,76 Millionen Euro geförderte und bis Januar 2026 laufende Projekt richtet sich insbesondere an stark regulierte Branchen wie den Finanz- und Gesundheitssektor.

CloudShield: Innovative Cybersicherheit für Cloud-Speicher

Die simplyblock GmbH aus Teltow erforscht mit CloudShield eine innovative Cybersicherheitslösung für Cloud-Speicherdienste, die Unternehmen besser vor Ransomware-Angriffen schützen soll. Das mit 0,78 Millionen Euro geförderte Projekt setzt auf eine kontinuierliche Datenrückführung, sodass im Falle eines Angriffs verschlüsselte Daten ohne Verlust wiederhergestellt werden können. Die bis Januar 2026 laufende Entwicklung richtet sich insbesondere an Unternehmen mit hohen Sicherheitsanforderungen, etwa in der Finanz- und Gesundheitsbranche.

6G-ROTAM: Ressourcenoptimiertes Training großer Sprachmodelle in 6G Netzen für Anwendungen mit sensiblen medizinischen Daten

An der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen wird im Rahmen des Projekts 6G-ROTAM eine verteilte Plattform entwickelt, die KI-gestützte Beratungschats im Gesundheitswesen über 6G-Netzwerke sicher ermöglicht. Das mit 0,79 Millionen Euro geförderte Projekt setzt auf einen föderierten Ansatz, um große Sprachmodelle (LLMs) effizient zu trainieren, ohne sensible Patientendaten zentral speichern zu müssen. Die bis Januar 2026 laufende Forschung soll insbesondere in psychotherapeutischen Anwendungen getestet werden.

VerDa: Sichere Verarbeitung und vertraulicher Austausch von sensiblen Daten

Die utilacy GmbH aus Wuppertal arbeitet mit VerDa an einer kryptografischen Plattform zur sicheren Verarbeitung und zum vertraulichen Austausch sensibler Daten. Mithilfe von Secure Multi-Party Computation (SMPC) soll eine geschützte Datenverarbeitung ermöglicht werden, ohne Geschäftsgeheimnisse oder personenbezogene Informationen offenzulegen. Das mit 0,79 Millionen Euro geförderte und bis Januar 2026 laufende Projekt könnte insbesondere für Forschungsprojekte und datengetriebene industrielle Anwendungen relevant werden.

Informationen zu diesen und vielen weiteren aktuellen und beendeten Projekten finden Sie.

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