O2 Telefónica führt Ericssons Cloud-RAN-Technologie ein
O2 Telefónica hat in Offenbach ein Cloud-Radio-Access-Network (Cloud-RAN) mit Technologie von Ericsson in Betrieb genommen. Dies ist die erste Implementierung der Ericsson-Technologie in ein 5G-Standalone-Netz im Live-Betrieb. Insgesamt sollen acht Mobilfunkstandorte mit der neuen Netzarchitektur ausgestattet werden.
Bei der Cloud-RAN-Technologie werden Komponenten des Funkzugangsnetzes (RAN) virtualisiert. Dadurch können einzelne Netzfunktionen softwarebasiert auf Standardhardware ausgeführt werden. Das Unternehmen strebt gemeinsam mit Ericsson die Weiterentwicklung offener und interoperabler Mobilfunknetze an.
Der Testbetrieb des Cloud-RAN-Netzes begann im Frühjahr 2024, als O2 Telefónica und Ericsson die Zusammenarbeit vereinbarten. Zunächst wurde klassische RAN-Technik von Ericsson mit 5G- und 4G/LTE-Funktionalität installiert. Anschließend erfolgte der schrittweise Austausch der herkömmlichen 5G-Technologie durch Cloud-RAN-Technologie.
Technologische Veränderungen und Vorteile
Während herkömmliche RAN-Architekturen spezifische Hardware und Software eines Herstellers nutzen, ermöglicht Cloud-RAN die Installation der Software auf handelsüblicher Standardhardware. Dies soll eine höhere Flexibilität und Skalierbarkeit ermöglichen.
O2 Telefónica und Ericsson wollen die Alltagstauglichkeit der Technologie in Offenbach testen und weiterentwickeln. Die Einführung von Cloud-RAN wird als bedeutender Schritt in der Netzentwicklung betrachtet. Zu den erwarteten Vorteilen zählen:
- Skalierbarkeit: Netzbetreiber können Ressourcen flexibel anpassen, etwa durch höhere Kapazität in dicht besiedelten Gebieten oder schnellere Einführung neuer Funktionen.
- Zentrale Steuerung: Software-Updates und Wartungsarbeiten können zentral verwaltet werden, was den Betriebsaufwand reduziert.
- Schnellere Einführung neuer Dienste: Netzbetreiber können 5G-basierte Lösungen, darunter private 5G-Netze für Unternehmen, effizienter bereitstellen.
- Erweiterte Geschäftsmodelle: Unternehmen können speziell auf sie zugeschnittene Netzressourcen nutzen, was insbesondere für digitale Produktionsprozesse von Bedeutung ist.
O2 Telefónica und Ericsson planen, die Technologie in weiteren Regionen zu erproben und weiterzuentwickeln.
Quelle: Telefónica.