Vodafone und NTT DOCOMO: Gemeinsames Whitepaper für automatisierte 5G-Netzwerke

Vodafone und NTT DOCOMO haben ein Whitepaper zur Automatisierung von Open-RAN-Netzwerken veröffentlicht und betonen die Bedeutung von standardisierten Schnittstellen. Sie setzen sich für die Entwicklung einer ausgereiften "Service Management and Orchestration-Plattform" ein, um Herausforderungen bei der Einführung von 5G zu bewältigen.

Vodafone und NTT DOCOMO, INC. haben Anfang Oktober ihr zweites gemeinsames Whitepaper veröffentlicht, das laut eigenen Angaben einen klaren Weg zu einer stärkeren Automatisierung im Zusammenhang mit Open Radio Area Networks (RAN) aufzeigt. Dieser Schritt sei entscheidend, um die komplexen Herausforderungen einzudämmen, die durch die Einführung von 5G und darüber hinaus entstehen können. Das Paper beschäftigt sich intensiv mit der Entwicklung von Open-RAN-Mobilfunk-Basisstationen, die durch künstliche Intelligenz und Machine Learning-Techniken betrieben werden. Diese Technologien sollen dazu beitragen, manuelle Prozesse zu eliminieren, die mit einzelnen Lieferantenstandorten verbunden sind, und den Aufbau sowie die Wartung von softwareabhängigen 5G-Netzwerken zu erleichtern.

Eine zentrale Erkenntnis sei die Bedeutung einer stärkeren Standardisierung der Schnittstellen zwischen den bestehenden Netzwerkteilen und der neu geschaffenen Service Management and Orchestration (SMO)-Plattform. Die SMO, entwickelt von der O-RAN Alliance, nutzt Intelligenz und Automatisierung und soll so die Einrichtung, den Betrieb und die Wartung von 5G-Standorten vereinfachen. Obwohl es Fortschritte gegeben haben soll, ist die SMO laut den Autor*innen immer noch von proprietären Anbieterpraktiken abhängig. Die dringende Herausforderung für die Branche, ein ausgereiftes Open RAN-Ökosystem zu entwickeln, in dem die SMO-Schnittstellen aufeinander abgestimmt sind und mit den Entwicklungen in der Funkantennentechnologie Schritt halten können, wird daher ebenfalls betont.

Das SMO-Framework der O-RAN Alliance biete intelligente Automatisierung, um die Betreiber bei der Einrichtung, dem Betrieb und der Wartung des Netzes zu unterstützen. Es soll Funktionen wie Zero Touch Provisioning, intelligente und automatische RAN-Optimierung sowie die Reduzierung des Energieverbrauchs ermöglichen. Doch trotz dieser Fortschritte bestehe noch Handlungsbedarf. Die Industrie arbeite aktiv daran, SMO-Schnittstellen zu spezifizieren, um eine ausgereifte Architektur zu schaffen. In der Zwischenzeit werden laut den Autor*innen herstellereigene Erweiterungen notwendig sein, um die SMO mit den bestehenden Funktionen zu verbinden.

Vodafone und DOCOMO setzen ihre Zusammenarbeit fort, um die Entwicklung und erfolgreiche Einführung von SMO zu beschleunigen. Sie betonen dabei die Rolle der Betreiber, Druck auf die Branche auszuüben. Außerdem soll auf die Bedeutung einer vollständigen SMO-Normung und Umsetzung hingewiesen werden. Die Schaffung einer ausgereiften und offenen SMO-Schnittstelle ist den Beteiligten nach von entscheidender Bedeutung, um die Grundlage für eine positive Ökosystementwicklung und -umwandlung im Gleichschritt mit RAN zu schaffen.

 

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