Digitale Transformation in Deutschland

Fehlende digitale Geschäftsmodelle, hohe Regulierung und Fachkräftemangel gefährden die Wettbewerbsfähigkeit. Bitkom fordert einen politischen Kurswechsel.

Die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft kommt nur schleppend voran. Laut einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom sehen 82 Prozent der Unternehmen eine direkte Verbindung zwischen der wirtschaftlichen Krise und der zögerlichen digitalen Transformation. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) gibt an, Schwierigkeiten bei der Digitalisierung zu haben – ein Anstieg gegenüber den Vorjahren. Zudem befürchten 78 Prozent, dass Deutschland ohne digitale Innovation wirtschaftlich an Bedeutung verliert.

Trotz dieser Herausforderungen wollen 29 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen in digitale Technologien erhöhen. Besonders gefragt sind dabei KI, Big Data und IoT, deren Einsatz in Unternehmen stetig wächst. So nutzen bereits 44 Prozent Big Data, 37 Prozent setzen auf das Internet of Things und 17 Prozent auf Künstliche Intelligenz. Dennoch gibt es erhebliche Hemmnisse: Datenschutzvorgaben (88 Prozent), Fachkräftemangel (74 Prozent) und mangelnde Risikobereitschaft (43 Prozent) bremsen die Digitalisierung erheblich aus.

Bitkom fordert einen umfassenden Neuanfang in der Digitalpolitik mit sieben konkreten Maßnahmen für die ersten 100 Tage einer neuen Bundesregierung. Zentral ist die Einrichtung eines eigenständigen Digitalministeriums sowie eine generelle Abschaffung von Schriftformerfordernissen, um digitale Prozesse zu erleichtern. Weitere Maßnahmen umfassen Investitionsanreize, eine bessere IT-Fachkräfteanwerbung und die Stärkung digitaler Bildung.

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 603 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 2 bis KW 7 2025 statt.

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