Flexible 5G-Infrastruktur für ländliche Regionen

Die Abschlussveranstaltung des Forschungsprojekts „Smarter Weinberg“ und „NoLa“ zeigte, wie eine nomadische 5G-Technologie den Steillagenweinbau und andere ländliche Sektoren digitalisieren und die Infrastruktur verbessern kann.

Die Abschlussveranstaltung der 5G-Forschungsprojekte „Smarter Weinberg“ und „NoLa“ fand am 19. November im Kulturzentrum Kapuzinerkloster in Cochem statt. Beide Projekte beschäftigen sich mit der Digitalisierung des ländlichen Raums, insbesondere des Steillagenweinbaus, und wurden mit rund 5,7 Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Während wir bereits in einem früheren Beitrag das Projekt „Smarter Weinberg“ behandelt haben, fokussiert sich dieser Artikel auf das Projekt „NoLa“. Weitere Informationen zu „Smarter Weinberg“ finden Sie hier.

Das Projekt „NoLa“ verfolgte die Entwicklung einer flexiblen, nomadischen 5G-Infrastruktur, die temporär ländliche Gebiete mit Hochgeschwindigkeitsinternet versorgen soll. Viele der im Projekt eingesetzten Technologien, wie etwa KI-basierte Robotik-Plattformen, erfordern hohe Datenübertragungsraten von bis zu 500 Mbit/s im Uplink sowie geringe Latenzen im Millisekundenbereich für eine präzise Echtzeitsteuerung. Da die öffentliche Mobilfunkversorgung in den schwer zugänglichen Hanglagen der Mosel oft nicht ausreichend ist, setzt das Projekt auf eine mobile 5G-Infrastruktur, die flexibel an unterschiedlichen Standorten eingesetzt werden kann. Diese Infrastruktur umfasst eine mobile Edge Cloud, die eine dezentrale Datenverarbeitung vor Ort ermöglicht.

Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist der Einsatz eines digitalen Zwillings, welcher ein virtuelles Abbild eines realen Objekts, Systems oder Prozesses ist, das in Echtzeit Daten sammelt und analysiert, um dessen Verhalten und Zustand zu überwachen oder zu simulieren. Dieser wird in der Funknetzplanung genutzt und ermöglicht die Modellierung verschiedener Szenarien zur optimalen Planung der temporären 5G-Netzabdeckung. Dies erlaubt eine präzise Vorabplanung, bevor die Infrastruktur in der realen Umgebung umgesetzt wird. Zudem wurde untersucht, wie die Infrastruktur autark mit einem Wasserstoffantrieb versorgt werden kann.

Die Technologien des Projekts sollen insbesondere in ländlichen, kleinteilig strukturierten Gebieten zum Einsatz kommen. Die entwickelte Infrastruktur bietet flexible Lösungen, die nicht nur den Weinbau, sondern auch andere Bereiche in der Landwirtschaft oder auch in der Logistik und im Katastrophenschutz unterstützen können.
Ziel ist es, mit der nomadischen 5G-Technologie eine skalierbare und effiziente Netzabdeckung zu schaffen, die die Digitalisierung in ländlichen Regionen vorantreibt und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit dieser Gebiete stärkt.

 

Weitere Informationen finden Sie hier.

Das könnte Sie auch interessieren

„SmartFactory 5G+“: Innovationsnetzwerk treibt Digitalisierung voran
Die WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH hat mit „SmartFactory 5G+“ ein Innovationsnetzwerk gegründet, das kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Digitalisierung unterstützt. 13 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft...
News-Artikel lesen
Bundesnetzagentur aktualisiert das Gigabit-Grundbuch
Die Bundesnetzagentur hat das Gigabit-Grundbuch aktualisiert und erweitert. Die neuesten Daten zeigen Fortschritte in der Festnetz- und Mobilfunkversorgung sowie neue Funktionalitäten, die Transparenz und Zugang zu Informationen über digitale Infrastrukturen weiter verbessern.
News-Artikel lesen
06.02.2023
Voranschreitender Ausbau des 5G/6G-Hubs der Europäischen Weltraumorganisation
Der im Februar 2022 errichtete 5G/6G-Hub befindet sich im Europäischen Zentrum für Raumfahrtanwendungen und Telekommunikation (ECSAT) der ESA – dem Campus Harwell in Großbritannien. Unternehmen können durch den 5G/6G-Hub das...
News-Artikel lesen
09.12.2024
O2 Telefónica setzt auf Quantentechnologie für die Mobilfunknetze der Zukunft
O2 Telefónica setzt auf Quantentechnologien, um die Effizienz und Sicherheit seines Mobilfunknetzes zu steigern.
News-Artikel lesen
09.07.2020
Industrieller 5G-Router für private Netze
Phoenix Contact, Quectel und Ericsson haben gemeinsam einen industriellen 5G-Router für lokale industrielle Anwendungen in einem privaten 5G-Netzwerk entwickelt. Mit Hilfe des neu entwickelten 5G-Routers können nun industrielle Anwendungen wie...
News-Artikel lesen
15.03.2023
Satellitenkommunikation für Smartphones
Samsung Electronics hat erstmals die standardisierte 5G-Modemtechnologie für nicht-terrestrische Netze (NTN) getestet. Mit Hilfe dieser Technologie ist eine direkte Kommunikation zwischen Smartphones und Satelliten möglich. Dies könnte vor allem für...
News-Artikel lesen
14.05.2020
5G-Industry Campus Europe: 5G-Forschungsnetz geht online
Der Aachener 5G-Industry Campus Europe hat sein 5G-Forschungsnetz in Betrieb genommen. Das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderte Netz auf dem Campus der RWTH Aachen verbindet das...
News-Artikel lesen
Entwicklung automatisierter Logistiksysteme im Hafen Emden
Das Projekt wird im Rahmen des Programms Innovative Hafentechnologien (IHATEC II) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur mit 3,2 Millionen Euro gefördert und vom TÜV Rheinland betreut. Mit der...
News-Artikel lesen
FIR und Partner erschließen 5G-Potenziale für Landwirtschaft
Im Zuge der zweiten Runde des Förderwettbewerbs 5G.NRW erhielt das Projekt 5G NATURAL einen Förderzuschlag vom Land Nordrhein- Westfalen. Als eins von 24 innovativen Projekten, werden den Projektpartnern rund das...
News-Artikel lesen
09.02.2021
Updates zu den neuesten 3GPP-Releases
5G Americas hat das Whitepaper „3GPP Releases 16 & 17 & Beyond“ veröffentlicht, welches einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen zu den neuesten 3GPP-Releases bietet. Das Whitepaper, das von einer...
News-Artikel lesen
31.05.2021
Die Evolution von 5G zu 6G
5G ACIA hat ein Position Paper veröffentlicht. In dem Paper wird die Sicht von 5G ACIA auf die Entwicklung von 5G hin zu 6G erläutert. Die 5G ACIA kündigt in...
News-Artikel lesen
28.10.2024
Forschende der TUM und TU Dresden entwickeln Grundlagen für Mobilfunkstandard 6G
Die 6G-Forschung an der Technischen Universität München (TUM) und der TU Dresden in den Initiativen 6G-life und 6G Zukunftslabor Bayern zielt darauf ab, zukünftige Kommunikationsnetzwerke zu gestalten, die nicht nur...
News-Artikel lesen