5G-Fernsteuerung für autonome Fahrzeuge in Kronach getestet
Das Projekt 5GKC forscht seit drei Jahren an der Entwicklung, dem Bau und der Anwendung von 5G-Fernsteuerungstechnologien für autonome Fahrzeuge. Das Konsortium aus Unternehmen und Hochschulen testete diese Technologien nun in Kronach. Am 13. Juni 2024 wurden bei einer Abschlussveranstaltung die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit präsentiert.
Autonomes Fahren erfordert eine zuverlässige und nahezu latenzfreie Netzwerkverbindung, weshalb das Projekt 5GKC auf den Mobilfunkstandard 5G setzt. Unter der Leitung von Valeo und der Hochschule Coburg, unterstützt durch das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS und das Innovations-Zentrum Region Kronach, wurden dafür zwei 5G-Campusnetzwerke in Kronach aufgebaut. Für die Tests wurden fünf Fahrzeuge ausgerüstet, darunter eines speziell für die Hochschule Coburg. Diese Infrastruktur soll umfassende Untersuchungen zur sicheren Steuerung und Überwachung autonomer Fahrzeuge ermöglichen, wodurch Kronach zu einer Modellregion für automatisiertes Fahren mit eigenen Teststrecken entwickelt werden soll.
Die technische Weiterentwicklung und Kommunikation der 5G-Technologie liegt in dem Projekt bei Valeo und dem Fraunhofer-Institut, während sich die Hochschule Coburg auf Forschung und Ausbildung konzentriert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erweiterung der „Wahrnehmung“ des Teleoperators und des Fahrzeugs, einschließlich der Visualisierung mittels Virtual Reality. Die Datenauswertung der LIDAR-Sensoren und Kameras der autonomen Fahrzeuge wurde dabei verfeinert, während die Hochschule eine App zur Verbesserung der Lokalisierung im 5G-Netz entwickelte, um Verkehrsteilnehmer*innen und ihre Bewegungsmuster zu erkennen und zu kategorisieren.
Ein wesentlicher Teil der Forschung betraf die zuverlässige Datenübertragung. Die Hochschule Coburg erarbeitete, welche Daten für die sichere Fernsteuerung erforderlich sind, und entwickelte Softwareanpassungen zur Unterstützung des maschinellen Lernens. Ziel war es, dass autonome Fahrzeuge in Echtzeit auf unerwartete Situationen reagieren können. Die Untersuchung der statischen Umgebung und des Verhaltens anderer Verkehrsteilnehmer*innen zeigte, dass verletzliche Verkehrsteilnehmer*innen schnell erkannt und die Informationen ohne Verzögerung an den Teleoperator übermittelt werden müssen. Verbesserungen im Bereich der Latenzzeiten und deren Auswirkungen auf das Fahrverhalten wurden ebenfalls erarbeitet, um eine effiziente Fernsteuerung und nahtlose Kommunikation zu gewährleisten. Die Forschungsergebnisse legten zudem die Grundlage für zukünftige Arbeiten und die Ausbildung spezialisierter Fachkräfte im Masterstudiengang Autonomes Fahren.
Quelle: Hochschule Coburg