ICNAP Report 2024: Schlüsseltechnologien für die Industrie 4.0

Die Fraunhofer-Studie zeigt, wie Künstliche Intelligenz, Digitale Zwillinge und Cybersicherheit Unternehmen helfen, ihre Prozesse effizienter, sicherer und nachhaltiger zu gestalten.

Praxisnahe Lösungen für den erfolgreichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), digitalen Zwillingen und Cybersicherheit in der Produktion liefert eine aktuelle Studie des International Center for Networked, Adaptive Production (ICNAP). Diese Technologien ermöglichen nicht nur effizientere und sicherere Prozesse, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Resilienz von Unternehmen.

Ein Schwerpunkt der Studie liegt auf dem Einsatz von KI zur Optimierung von Produktionsprozessen mit einem besonderern Fokus liegt auf dem Plug-and-Produce-Ansatz. Dieser ermöglicht eine einfache und schnelle Integration von KI in bestehende Systeme. Ein weiterer Schwerpunkt ist die generative KI, deren Potenzial für die Transformation von Geschäftsprozessen Gegenstand der Untersuchung war. Um Unternehmen den Einsatz von generativer KI zu erleichtern, stellt die Plattform „AI Everywhere“ praxisnahe Werkzeuge und Anwendungsfälle zur Verfügung.

Mit der zunehmenden Digitalisierung steigen auch die Anforderungen an die IT-Sicherheit. Neue EU-Vorgaben wie die NIS2-Richtlinie oder der Cyber Resilience Act rücken Cybersicherheit in den Fokus industrieller Anwendungen. Die Studie stellt das Konzept der Zero-Trust-Architektur vor, das kontinuierliche Sicherheitsüberprüfungen erfordert und so Schutz vor Cyberangriffen bietet.

Der Bericht zeigt zudem, wie digitale Zwillinge in der Praxis zur Qualitätskontrolle und Prozessoptimierung beitragen können. Ein Demonstrator zur Schweißnahtprüfung von Batteriezellenmodulen veranschaulicht, wie Deep Learning die Produktionsqualität verbessert. Darüber hinaus wird die Vision der „Dark Factory“ beleuchtet – einer vollständig autonomen Produktionsstätte, die mit Hilfe von digitalen Zwillingen und modernen Analysewerkzeugen realisiert werden könnte.

Trotz der enormen Potenziale der Digitalisierung zögern viele Unternehmen aufgrund hoher Investitionskosten und fehlender Expertise. Der ICNAP-Bericht unterstreicht jedoch, dass digitale Technologien nicht nur Effizienz und Qualität steigern, sondern auch zur Ressourcenschonung und Energieeffizienz beitragen. Zudem machen sie Unternehmen widerstandsfähiger gegen Störungen und Krisen.

Das ICNAP bündelt die Expertise führender Fraunhofer-Institute und Industriepartner, um praxisnahe Lösungen für Industrie 4.0 zu entwickeln. Im Rahmen des ICNAP Summer Meetings 2024 standen die Themen „Intelligent Sensing and Communication“ sowie „Data-Driven Sustainability“ im Fokus. Die gewonnenen Erkenntnisse flossen direkt in die aktuelle Studie ein und bieten Unternehmen wertvolle Handlungsempfehlungen für eine zukunftssichere Produktion.

Der ICNAP Report 2024 steht hier zum Download zur Verfügung.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: Fraunhofer IPT.

Das könnte Sie auch interessieren

31.10.2022
Hochpräzise Ortung mit 5G soll Qualität und Transparenz in Produktionssystemen steigern
Mit 5G wird der Digitalisierungsgrad in der Automobil-Industrie weiter steigen. Eine Schlüsselrolle für die Industrie 4.0 werden Echtzeit-Ortungstechnologien spielen. Aus diesem Grund hat die BMW Group in Zusammenarbeit mit Nokia...
News-Artikel lesen
25.03.2025
Smarte Logistik dank 5G: AGVs mit intelligenter Kreuzungsüberwachung
Die Kombination aus 5G, Edge-Computing und intelligenter Sensorik ebnet den Weg für schnellere, effizientere und sicherere autonome Transporte.
News-Artikel lesen
04.01.2023
Mithilfe der 5G-Infrastruktur Logistik-, Transport- und Organisationsprozesse optimieren
Die 5G-Technologie bietet gerade für die Industrie erhebliche Vorteile: Die Produktion kann durch 5G nicht nur sicherer, sondern auch effizienter werden. Das 5G-Innovationsprojekt „5G-PortVG“ möchte die Logistik-, Transport- und Organisationsprozesse...
News-Artikel lesen
01.02.2024
Sicherheit von breitbandigen 5G/6G Kommunikationsnetzen stärken
Mit der fortschreitenden Digitalisierung und der Entwicklung von Funktechnologien wie 5G und 6G wird die Sicherheit von Kommunikationsnetzen zunehmend wichtiger. Diese neuen Generationen versprechen deutlich mehr Geschwindigkeit, Kapazität und Konnektivität....
News-Artikel lesen
TU München stellt 5G-Anwendungen im Bereich Logistik vor
Projektteam stellt autonomes 5G-gestütztes Transportfahrzeug vor Am 5. Dezember präsentierte das Team um den fml-Lehrstuhlinhaber Professor Dr.-Ing. Johannes Fottner Möglichkeiten für den Einsatz eines autonomen Transportfahrzeugs (AGV) auf Basis der...
News-Artikel lesen
18.01.2021
Forschungen zur Abschätzung der Immissionen durch neue Mobilfunktechnologien
Im Zuge des RWTH-Profilbereichs „Information & Communication Technologies“ werden Untersuchungen durchgeführt, die sich damit befassen, Immissionen durch neue Mobilfunktechnologien abzuschätzen. Veröffentlicht wird das Projekt im demnächst erscheinenden Forschungsmagazins „RWTH THEMEN“....
News-Artikel lesen
20.07.2022
Start des Pilotprojektes „5-Safe“ zur Erhöhung der Schulwegsicherheit
Nach längerer Konzeptphase hat das Bundesministerium für Verkehr und Digitales (BMDV) nun den Startschuss für das Projekt „5-Safe“ gegeben. Das Ziel des Forschungsprojektes ist es, mithilfe der 5G-Mobilfunktechnologie und künstlicher...
News-Artikel lesen
5G4Industry lädt zur Veranstaltung „Industrie 4.0 – Ihr Baustein 5G für die Industrie von morgen“ ein
Die Digitalisierung von Unternehmen, Prozessen und Geschäftsmodellen bringt eine Vielzahl an Herausforderungen – aber auch Chancen – mit sich. Ein potenzieller Baustein ihrer Digitalisierung ist dabei der neue Mobilfunkstandard 5G....
News-Artikel lesen
BMVI fördert 5G-Projekte mit 26,3 Millionen Euro
23.10.2019 Das Bundesverkehrsministerium fördert im Rahmen des 5G-Innovationsprogramms drei 5G-Projekte in den Bereichen Telemedizin, Mobilität und Industrie 4.0 mit einer Fördersumme von insgesamt 26,3 Millionen Euro. Laut Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer...
News-Artikel lesen
6G-Forschung in Dresden
Während die 5G-Versorgung in Deutschland weiter ausgebaut wird, forschen Expert*innen bereits am Nachfolger 6G. Einer der Orte dafür ist das 5G Lab Germany in Dresden. Dort trafen sich am 09....
News-Artikel lesen
Baustelle wird mit 5G digitalisiert
An der Technischen Universität Dresden und der Technischen Universität München wird seit drei Jahren an neuen Maschinen- und Kommunikationstechnologien für eine vollständig vernetzte und automatisierte Baustelle geforscht. Nun wollen die...
News-Artikel lesen
19.12.2023
BSI veröffentlicht Aktualisierung des IT-Grundschutz-Profils für die Absicherung von 5G-Campusnetzen
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat das IT-Grundschutz-Profil zur Absicherung von 5G-Campusnetzen mit dem Betrieb durch ein externes Dienstleistungsunternehmen aktualisiert und auf das IT-Grundschutz-Kompendium 2023 angepasst. Um den Betrieb sowie die...
News-Artikel lesen