LANDNETZ: Digitalisierung für nachhaltige Landwirtschaft

Das Projekt LANDNETZ erforschte, wie 5G-Technologie und digitale Lösungen die Landwirtschaft effizienter und ressourcenschonender gestalten können.

Das Verbundprojekt LANDNETZ, gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), wurde nach fünf Jahren Forschung in Sachsen nun abgeschlossen. Ziel des Projekts war es, flächendeckende Kommunikations- und Cloudnetze für eine nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft zu entwickeln. In einer Modellregion nordwestlich von Dresden wurden verschiedene Technologien zur drahtlosen Datenübertragung mittels 5G erprobt. Die Wissenschaftler der TU Dresden, des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI und das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) untersuchten, wie 5G die Landwirtschaft effizienter und ressourcenschonender gestalten könnte.

Das Projekt beinhaltete die Vernetzung landwirtschaftlicher Betriebe in der Region durch die Nutzung von 5G-Frequenzen, die seit 2019 von der Bundesnetzagentur speziell für den Betrieb lokaler Netze bereitgestellt werden. Diese Frequenzen ermöglichten den Aufbau sogenannter Campusnetze, die eigenständig und unabhängig von öffentlichen Mobilfunknetzen funktionieren. Ein Campusnetz ist ein lokales, begrenztes Netzwerk, das speziell auf die Bedürfnisse eines bestimmten Gebiets oder einer Einrichtung zugeschnitten ist. In diesem Fall ermöglichte das 5G-Campusnetz den landwirtschaftlichen Maschinen, Robotern und Sensoren eine direkte Kommunikation untereinander.

Ein Beispiel aus dem Projekt war die standortangepasste Bewirtschaftung, auch als Precision Farming bekannt. Dabei erfasste eine Drohne mit einer Kamera den Zustand der Pflanzen auf einem Feld. Diese Bilder wurden per 5G an einen lokalen Server gesendet, der die erforderlichen Düngermengen berechnete. Ein in das Campusnetz integrierter Düngerstreuer erhielt diese Werte und konnte sie in Echtzeit umsetzen, um gezielt Nährstoffe zu verteilen.

Ein weiterer Aspekt des Projekts war der Einsatz des elektrischen modularen Roboters elWObot II, der autonom unter beengten Bedingungen wie Obstplantagen operieren konnte. Dieser Roboter, ausgestattet mit Sensorik und Künstlicher Intelligenz, führte Aufgaben wie Mähen, Mulchen oder Pflanzenschutz autonom aus und kommunizierte kontinuierlich mit einem lokalen Server.

LANDNETZ erforschte ebenfalls die Rolle von 5G in der vernetzten Mobilität auf dem Land. Im Rahmen des Teilprojekts ON/OFF Road Safety untersuchten die Forscher, wie Kommunikationssysteme zwischen Fahrzeugen und landwirtschaftlichen Maschinen die Verkehrssicherheit erhöhen könnten. Sie entwickelten Szenarien, in denen 5G-basierte Vehicle-to-X-Kommunikation Warnmeldungen zwischen Fahrzeugen austauschte, um Kollisionen zu vermeiden.

Auch in unserer Förderlinie 5G.NRW waren mit 5G Landwirtschaft ML und 5G.Natural zwei hoch interessante Projekte aktiv. Quelle: Digitalisierung für eine nachhaltigere Landwirtschaft der Zukunft

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