Neue 5G-Projekte für eine vernetzte Zukunft in Europa

Die EU fördert über die Connecting Europe Facility (CEF) zahlreiche 5G-Initiativen, die ländliche Regionen vernetzen, die Gesundheitsversorgung optimieren und die Infrastruktur modernisieren.

Die Connecting Europe Facility (CEF) ist das Finanzierungsinstrument der Europäischen Union, mit dem strategische Investitionen in die Verkehrs-, Energie- und digitale Infrastruktur getätigt werden. Ziel ist es, Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit in der EU zu fördern. Gleichzeitig soll ein Beitrag zur Umsetzung des europäischen Green Deal geleistet werden. Mit der CEF wird die Entwicklung leistungsfähiger, nachhaltiger und gut vernetzter transeuropäischer Netze in den Bereichen Gesundheit, Verkehr, Energie, Sicherheit und digitale Dienste unterstützt. Mit ihren Investitionen trägt die CEF dazu bei, Lücken in den europäischen Energie-, Verkehrs- und Digitalnetzen zu schließen.

In diesem Jahr sind folgende Projekte gestartet:

5G-TERRA – Ziel des Projekts ist es, die digitale Kluft in einem dünn besiedelten ländlichen Gebiet in Griechenland zu verringern und Menschen in Not durch den Einsatz von 5G qualitativ hochwertige Dienste anzubieten. Anwendungsfälle umfassen digitale Gesundheitsversorgung, intelligente Schulen und öffentlichen Schutz. Das Projekt wird mit einem Budget von 6,60 Millionen Euro Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2026 finanziert.

5GMHI – Das Projekt erforscht die Anwendung von 5G-Technologien im Gesundheitswesen, insbesondere zur Verbesserung der Patientenversorgung durch Echtzeit-Kommunikation zwischen Rettungsdiensten und Krankenhäusern. Zusätzlich kommen Sensoren und AR/VR-Technologien zur Überwachung und Steuerung von Krankenhausressourcen zum Einsatz. Dazu gehören unter anderem Echtzeit-Ortungssysteme für Betten und Infusionspumpen sowie Energieregulierungseinheiten zur Erhöhung der Energieeffizienz. Das in Stockholm angesiedelte Projekt erhält eine Gesamtfinanzierung von 8,5 Millionen Euro für den Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2026.

Privates 5G-Netz O – Dieses Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung privater 5G-Netzwerke in Krankenhäusern, um medizinische Abläufe zu optimieren. Durch die Integration tragbarer AR- und VR-Technologien sollen telemedizinische Operationen und virtuelle Schulungen ermöglicht werden. Es wird in Oulo, Finnland, mit einem Gesamtbudget von 2,07 Millionen Euro finanziert und läuft vom 1. Januar 2024 bis zum 28. Februar 2025.

5G.RURAL – Das Projekt untersucht den Einsatz von 5G im ländlichen Raum in Alentejo, Portugal, um wettbewerbsfähige Konnektivitätsinfrastrukturen mithilfe datenbasierter Dienste zu schaffen. Die Anwendungsfälle umfassen soziale Dienste und aktives Altern, Bildung, Energie, Landwirtschaft, Kunst und Kultur sowie Tourismus. Das Projekt wird vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2026 mit 5,26 Millionen Euro gefördert.

ED5GE – In Schweden untersucht das Projekt in Luleå, Boden, Skellefteå und Uppsala die Integration von 5G und Edge-Computing. Der Fokus liegt auf der Förderung der öffentlichen Sicherheit und Gefahrenabwehr, dem Abfall- und Recyclingmanagement, der Verkehrssteuerung sowie der Automatisierung der Präzisionslandwirtschaft. Die Finanzierung beträgt 4,1 Millionen Euro und deckt den Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2026 ab.

SmartPortPloče – Dieses Projekt zielt darauf ab, den kroatischen Hafen von Ploče durch den Einsatz von 5G-Technologien zu modernisieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Optimierung des Verkehrs- und Logistikmanagements, der Straffung der Betriebsabläufe und der Erhöhung der Sicherheit. Zu den Anwendungsfällen gehören Echtzeit-Ortungssysteme, intelligente Kameras, Videoanalysen, Sensoren, Drohnen, Wetterstationen und eine IT-Plattform zur Prozessautomatisierung. Das Projekt wird mit 1,28 Millionen Euro finanziert und läuft vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Juni 2026.

5G4LIVES – In den Städten Riga (Lettland) und Turin (Italien) konzentriert sich das Projekt auf die Verbesserung des Notfallmanagements, der Reaktionsfähigkeit und der Risikoprävention durch den Einsatz von 5G. Der Schwerpunkt liegt auf der Optimierung der Notfallkommunikation und der Echtzeit-Überwachung in Krisensituationen. Das Projektbudget beträgt 3,83 Millionen Euro und deckt den Zeitraum vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2026 ab.

5GENIUS – An der Universität Gent, Belgien, wird im Rahmen dieses Projekts ein 5G-Netzwerk aufgebaut, das Forschung und Lehre in Bereichen wie Gesundheitswesen, Landwirtschaft, Logistik, Mobilität und Industrie unterstützt. Es dient als Modellstandort für zukunftsorientierte Technologien in Anwendungsfällen wie „Campus as a lab“, Smart Farming, Konnektivitätslösungen für IoT, E-Health-Forschung und Informatik. Die Finanzierung beläuft sich auf 1,44 Millionen Euro und läuft vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2026.

5G im Gesundheitswesen (PT) – Das Projekt in Porto, Portugal, erforscht den Einsatz von 5G im Gesundheitswesen. Der Schwerpunkt liegt auf der Vernetzung von Rettungsfahrzeugen und medizinischer Ausbildung durch Live-Video-Feeds, die bei Roboterchirurgie eingesetzt werden. Zudem sollen Fernunterstützung bei der Diagnose und Überwachung sowie AR/VR-Technologien für die Genesung von Patienten genutzt werden. Das Projekt läuft vom 1. März 2024 bis zum 28. Februar 2027 und erhält 3,32 Millionen Euro.

TUKE 5GSC – In Košice, Slowakei, wird im Rahmen dieses Projekts eine private 5G-Standalone-Infrastruktur entwickelt. Sie dient der Optimierung von Produktions- und Logistikprozessen in der Fertigung sowie der Verbesserung der Effizienz und Zuverlässigkeit von Energieüberwachungs- und Energiemanagementsystemen. Das Projekt wird vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2026 mit 1,66 Millionen Euro finanziert.

 

Weitere Informationen zum Connecting Europe Facility (CEF) Programm finden Sie hier.

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