Weltfunkkonferenz überarbeitet ITU-Funkvorschriften zur Förderung der gemeinsamen Frequenznutzung und technologischer Innovationen

Aktualisierte Vereinbarung weist neue Frequenzen für Breitband, Sicherheit, Raumfahrt und Erdbeobachtung zu.

Die Mitgliedstaaten der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) haben sich zum Abschluss der Weltfunkkonferenz 2023 (WRC-23) in Dubai auf eine Überarbeitung des weltweiten Abkommens über die Nutzung des Funkfrequenzspektrums sowohl auf der Erde als auch im Weltraum geeinigt.

Die Vereinbarung über die Aktualisierung der Funkvorschriften legt neue Frequenzressourcen fest, um technologische Innovationen zu fördern, die globale Konnektivität zu verbessern, den Zugang zu weltraumgestützten Funkressourcen und deren gleichberechtigte Nutzung zu erleichtern und die Sicherheit im See-, Luft- und Landverkehr zu erhöhen. Insgesamt unterzeichneten 151 Mitgliedsstaaten die Abschlussdokumente der WRC-23.

Auf der WRC-23 wurden unter anderem Frequenzen für die internationale Mobilkommunikation (IMT) festgelegt. Diese Frequenzen sind von entscheidender Bedeutung für den Ausbau der Breitbandverbindungen und die Entwicklung von IMT-Mobilfunkdiensten, die auch als 4G, 5G und in Zukunft als 6G bezeichnet werden. Dieses neue Spektrum umfasst die Frequenzbänder 3300–3400 Megahertz (MHz), 3600–3800 MHz, 4800–4990 MHz und 6425–7125 MHz in verschiedenen Ländern und Regionen.

Darüber hinaus wurden die Frequenzbänder 2 GHz und 2,6 GHz für die Nutzung von Höhenplattformstationen als IMT-Basisstationen (HIBS) festgelegt und Regeln für deren Betrieb erarbeitet. Diese Technologie bietet eine neue Plattform für die Bereitstellung mobiler Breitbanddienste mit minimaler Infrastruktur. Dabei werden die gleichen Frequenzen und Geräte wie für IMT-Mobilfunknetze verwendet. HIBS kann dazu beitragen, die digitale Kluft in abgelegenen und ländlichen Gebieten zu überbrücken. Außerdem kann die Konnektivität im Katastrophenfall aufrechterhalten werden.

Für den nicht geostationären Satellitendienst Earth Stations in Motion (ESIM) wurden auf der Konferenz neue Frequenzen für die Bereitstellung von Breitbanddiensten an Bord von Flugzeugen, Schiffen, Zügen und Fahrzeugen festgelegt.

Auf der Konferenz, die vom 20. November bis 15. Dezember 2023 in Dubai stattfand, wurden 43 neue Beschlüsse gefasst, 56 bestehende Beschlüsse überarbeitet und 33 Beschlüsse aufgehoben.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: ITU.

Das könnte Sie auch interessieren

Neuer Entwurf für gemeinsame Nutzung von Mobilfunkfrequenzen
Die Möglichkeiten der drahtlosen Konnektivität, die der neue Mobilfunkstandard 5G mit sich bringt, bieten viele Vorteile im alltäglichen Leben und für wirtschaftliche Anwendungen. Doch mit der Ausbreitung von immer mehr...
News-Artikel lesen
14.05.2025
Europas Netzbetreiber fordern Freigabe des oberen 6 GHz-Frequenzbands für den Start von 6G
Europäische Telekommunikationsunternehmen haben sich in einem gemeinsamen Schreiben zur Bedeutung des oberen 6-GHz-Frequenzbands (6,425–7,125 GHz) für die mobile Kommunikation geäußert.
News-Artikel lesen
16.10.2019
5G-Geschwindigkeitsrekord: Datenübertragung von 3,67 Gigabit pro Sekunde
16.10.2019 In Zürich haben Huawei und der Mobilfunkbetreiber Sunrise mit mehreren 5G-Smartphones in einer 5G-Zelle eine Datenübertragungsrate von 3,67 Gigabit pro Sekunde im Downloadlink erreicht. Dies sei laut Huawei ein neuer...
News-Artikel lesen
Bundesnetzagentur stellt Unterversorgung mit Telekommunikationsdiensten fest
Die Bundesnetzagentur hat laut eigenen Angaben festgestellt, dass die Gemeinden Mittelstenahe, Halvesbostel, Brackel sowie Stuhr in Niedersachsen weder aktuell noch in absehbarer Zeit angemessen oder ausreichend mit Telekommunikationsdiensten versorgt sind....
News-Artikel lesen
Neue Testbeds zur Beschleunigung des industriellen 5G-Einsatzes
Die 5G Alliance for Connected Industries and Automation (5G-ACIA) und die Alliance of Industrial Internet (AII) haben gemeinsam den Start von zwei neuen Testbeds bekannt gegeben.
News-Artikel lesen
19.04.2023
Vodafone entwickelt 5G-Netz weiter
Das Telekommunikationsunternehmen Vodafone hat angekündigt, sein 5G-Netz weiterzuentwickeln. Ab Sommer dieses Jahres sollen Kund*innen an einigen Standorten erstmals Sprachanrufe über das 5G-Netz führen können. Mithilfe des „Voice over New Radio“...
News-Artikel lesen
16.02.2022
EU-Kommission genehmigt zusätzliche Frequenzbänder für bessere Konnektivität
Die Europäische Kommission hat die Ausdehnung der für 5G-Anwendungen verfügbaren Frequenzbänder genehmigt. Damit möchte die Europäische Kommission der steigenden Nachfrage nach Breitband und innovativen digitalen Anwendungen gerecht werden. So sollen...
News-Artikel lesen
Positionspapier zur elektromagnetischen Verträglichkeit von 5G
Die Bundesnetzagentur befürwortet das gemeinsame Positionspapier der europäischen Gremien RSPG und BEREC. „Die Bundesnetzagentur überprüft die Einhaltung der Grenzwerte zum Schutz der Gesundheit und veröffentlicht ihre Messungen im Internet. Die...
News-Artikel lesen
04.09.2019
Bundesnetzagentur teilt 5G-Frequenzen im Bereich von 3,6 GHz zu
04.09.2019 Die Bundesnetzagentur hat 85 Tage nach dem Ende der Frequenzauktion die ersten 5G-Frequenzen im Bereich von 3,6 GHz zugeteilt. Diese gingen an die Deutsche Telekom. Zuteilungsanträge der Drillisch Netz...
News-Artikel lesen
Bundesnetzagentur führt öf­fent­li­che münd­li­che Ver­hand­lung zur Be­reit­stel­lung von Mo­bil­funk­fre­quen­zen durch
Ende 2025 laufen die aktuellen Nutzungsrechte für Mobilfunkfrequenzen in den Bereichen 800 MHz, 1.800 MHz und 2.600 MHz aus. Diese Frequenzen, die derzeit von den drei großen Mobilfunknetzbetreibern genutzt werden,...
News-Artikel lesen
Deutschland schwächelt bei neuen Patenten für digitale Technologien
Deutsche Unternehmen fallen bei Patentanmeldungen im Bereich digitaler Technologien laut einem Bericht des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) immer stärker zurück. Im vergangenen Jahr nahm die Anzahl der veröffentlichten Anmeldungen...
News-Artikel lesen
Telefónica erfüllt Versorgungsauflagen nicht
Die Bundesnetzagentur hat Telefónica angedroht, ein Zwangsgeld in Höhe von 600.000 Euro zahlen zu müssen. Grund dafür ist, dass der Netzbetreiber Versorgungsauflagen aus der Frequenzauktion 2015 nicht fristgerecht erfüllt hat....
News-Artikel lesen